Bigfoot Junior Belgien, Frankreich 2017 – 92min.

Filmkritik

Ein bärenstarkes Vater-Sohn-Gespann

Rolf Breiner
Filmkritik: Rolf Breiner

Viele Geschichten ranken sich um das US-Folklorewesen Bigfoot. Nun haben die Amerikaner Ben Stassen und Jérémie Degruson dem Fabelwesen einen Kinofilm in 3D gewidmet: Der 13jährige Adam will endlich wissen, ob sein totgesagter Vater noch lebt und entdeckt im Wald einen Bigfoot.

Gorilla, Bär, Bergmonster, Affenmensch? Was für uns der Yeti im Himalaya ist den Amerikanern ihr Bigfoot in den Rockies oder Appalachen: Ein wildes, stark behaartes Fabelwesen. Mythen und Märchen ranken sich um den menschenscheuen Grossfuss. Auf jeden Fall taugt er für Phantasien und Legenden. Wen wundert's, dass dieses menschenscheue Fabelwesen gleichwohl in Film und Fernsehen auftrat, etwa in der Filmkomödie Harry and the Hendersons (1987), bei den Simpsons, in Goofy – Der Film und anderswo. Jetzt aber gewinnt er Gestalt in Bigfoot Junior - als Held, Mensch und Vater.

Eigentlich war er ein ehrgeiziger und experimentierfreudiger Wissenschaftler, der aussergewöhnliche, wenn auch scheinbar nur haarige Eigenschaften entwickelte – witzigerweise in einem haarigen Unternehmen namens HairCo. Boss Wallace Eastman und Doctor Billingsley samt Handlanger sind scharf auf den Mann mit der üppigen Haarproduktion. Und der haut ab, taucht unter und gilt seither als verschwollen wenn nicht sogar tot.

Währenddessen hat es sein Sohn Filius Adam, inzwischen 13 Jahre geworden, in der Zivilisation nicht leicht: Er wird gehänselt und ist den Boshaftigkeiten der Clique «Fliegende Schädel» ausgesetzt. Er sehnt sich nach seinem verschwundenen Vater, findet Hinweise und macht sich auf den Weg in einen unwegsamen Wald. Und nun beginnt der Spass mit allerlei kauzigen Waldbewohnern: Mit dem coolen, aber auch von sich selbst sehr eingenommenen Waschbär Trapper, dem scheinbar furchteinflössenden, aber gutmütigen Wilbur, der wieselflinken, etwas hektischen Tina und nicht zuletzt der bodenständigen Weecha, ihres Zeichen Waschbär-Gattin, macht Adam einige erstaunliche Erfahrungen.

Doch das Wiedersehen und die beschauliche Idylle sind in Gefahr, denn Konsorten vom Pharmazieunternehmen HairCo sind Adam und seiner Mutter Shelly, welche die Existenz ihres Mannes auch vor Adam verheimlicht hat, auf die Spur gekommen und wittern Profit. Cal Brunker und Bob Barlen sorgten für die Vorlage, Jérémie Degruson und der Belgier und Gründer des Animationsstudios Wave Ben Stassen setzten die ungewöhnliche Story des Coming-of-Age eines Teenagers um. Bigfoot Junior, der siebte 3D-Spielfilm des Studios (Fly Me to the Moon, House of Magic), mischt Fantasy-Elemente und märchenhafte Anleihen mit dem Auf und Ab einer Familie: Einmal mehr wird ein Loblied auf das Familienglück angestimmt. Das ist liebenswert nett, charmant und spassig. Erwähnenswert: Deutsche Synchronsprecher sind Popstar Lukas Rieger (Adam) und Sänger und Schauspieler Tom Beck (Bigfoot).

10.04.2024

3

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Kommentare

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Patrick

vor 3 Jahren

Liebenswerter & Spassiger Familien~Film mit Figuren die man sofort ins Herz einschliesst.Und sofern es Corona Bedingt geht wird 2021 *Big Foot Junior.2*ins Kino kommen.


petra_dauderer

vor 6 Jahren

Mega herzig


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