Die Croods - Alles auf Anfang USA 2020 – 95min.

Filmkritik

Wohin führt der Weg?

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Turbulent und knallbunt präsentiert sich die 2013 veröffentlichte Animationskomödie «Die Croods», in der eine Steinzeitsippe widerwillig auf Wanderschaft geht. Die Fortsetzung folgt den Mustern des ersten Teils – und bietet ebenfalls nette Familienunterhaltung ohne grosse Glanzpunkte.

Grug (Originalstimme: Nicolas Cage), das Oberhaupt der Croods, musste im Vorgänger lernen, dass Veränderungen positive Auswirkungen haben können und tradierte Prinzipien durchaus antastbar sind. Sich fast vollständig in die Sicherheit der eigenen Höhle zurückzuziehen, die Aussenwelt und alles Unbekannte zu meiden, war nach dem Einsturz der familiären Behausung nicht länger möglich. Notgedrungen machte sie der Clan auf die Suche nach einer neuen Bleibe und erhielt dabei tatkräftige Unterstützung von einem Teenager namens Guy (Ryan Reynolds), der nach dem Tod seiner Eltern das von ihnen angepriesene Morgen finden wollte. Grugs wissbegierige Tochter Eep (Emma Stone) zeigte sich schnell beeindruckt von dem jungen Mann, dessen kreative Einfälle die Gruppe aus einigen brenzligen Situationen befreien konnten.

Im zweiten Teil halten die Croods noch immer Ausschau nach einem Ort zum Niederlassen. Eep und Guy sind inzwischen bis über beide Ohren verknallt und vergessen ständig, was um sie herum geschieht. Mit ihrer Turtelei, die der Film auch über augenzwinkernde Musikstücke unterstreicht, will sich Grug noch nicht so recht anfreunden. Bestätigt fühlt er sich in seiner Skepsis, als er zufällig mitbekommt, dass sich Guy mit seiner Tochter von der Gruppe trennen möchte.

Praktischerweise entdeckt er ausgerechnet kurz darauf ein hinter einer Mauer verborgenes Refugium, das alles bereitzuhalten scheint, was es für ein glückliches Leben braucht. Die Eheleute Bessermann (Leslie Mann und Peter Dinklage), die das Schlaraffenland bewohnen und allerlei fortschrittliche Annehmlichkeiten geniessen, blicken von oben auf die primitiveren Croods herab, spielen aber erst einmal die freundlichen Gastgeber. Insgeheim planen sie jedoch, Grug und seinen Anhang loszuwerden, und wollen Guy, dessen Eltern sie von früher kennen, mit ihrer Tochter Dawn (Kelly Marie Tran) zusammenbringen.

Alte Gewohnheiten loslassen, neue Wege beschreiten – die zentralen Themen des Vorgängers spielen auch im Sequel eine grosse Rolle und erhalten nun einen Coming-of-Age-Anstrich. «Die Croods – Alles auf Anfang» arbeitet mit vertrauten Konflikten, in denen Potenzial für eine berührende Erzählung schlummert. Den Charme und die Tiefe, die manche Pixar-Werke entfalten, erreicht die Produktion aus dem Hause DreamWorks allerdings nicht. Hektisch und etwas willkürlich fühlt sich vor allem das Finale an, das Superheldenelemente, Monsterfilmanleihen und eher halbgare Selbsterkenntnisse zusammenwürfelt.

Die Stärken der Animationskomödie liegen, wie schon im Ursprungskapitel, in der Optik der keineswegs realistisch dargestellten Steinzeitwelt und in vielen kleinen schrägen Details. Das Setting erstrahlt in einer beeindruckenden Farbenpracht, während lustige Fantasiewesen ständig durchs Bild flitzen. Clevere Pointen gibt es nicht allzu viele, dafür umso mehr quirlige Slapstick-Einlagen, die auf den schnellen Lacher abzielen. Wer keinen hintersinnigen, überdurchschnittlich gehaltvollen Spass erwartet, trifft mit «Die Croods – Alles auf Anfang» sicherlich eine zufriedenstellende Entscheidung.

28.07.2021

3

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Kommentare

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julian2014

vor 2 Jahren

Toll


Filmenthusiast

vor 2 Jahren

Als Erwachsener fand ich ihn miserabel, für Kinder mag er attraktiver sein


Taz

vor 2 Jahren

Absolut überflüssiges Sequel, das weder lustig, noch irgendwie interessant ist. Der erste Teil war neu und innovativ, jetzt setzt man auf nummer sicher. Total vergeudete Zeit, musste leider kein einziges Mal lachen. Für eine Animationskomödie ist das ein ganz schlechtes Zeichen...


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