Midnight Sun - Alles für dich USA 2017 – 93min.

Filmkritik

Ain’t no Sunshine when she’s gone

Irina Blum
Filmkritik: Irina Blum

Filme wie Das Schicksal ist ein mieser Verräter haben sie populär gemacht: Die Teenie-Romanze. Ein neuer Versuch am Genre ist nun Midnight Sun mit Bella Thorne und Patrick Schwarzenegger in den Hauptrollen.

Katie Price (Bella Thorne) ist eigentlich ein ganz normales Teenie-Mädchen: Sie macht leidenschaftlich gerne Musik, tauscht sich mit ihrer besten Freundin (Quinn Shephard) über die aktuellsten News aus und schmachtet regelmässig ihren vorbeiskatenden Schwarm Charlie (Patrick Schwarzenegger) vom Fenster aus an. Eigentlich. Denn: Die 17-Jährige leidet an der seltenen Krankheit Xeroderma pigmentosum (kurz: XP), die sie extrem empfindlich für Sonnenlicht macht und ihren Alltag mehrheitlich drinnen, behütet von ihrem Vater (Rob Riggle), stattfinden lässt. Als sie sich eines Nachts davonstiehlt und am Bahnhof ihre selbstgeschriebenen Songs vorträgt, kommt es, wie es kommen muss: Charlie verliebt sich Hals über Kopf. Die beiden treffen sich regelmässig – natürlich nur nach Sonnenuntergang – und tasten sich langsam aneinander heran. Katie geniesst es für einmal, nicht als Krankheit wahrgenommen zu werden – und verschweigt Patrick die tödliche Gefahr, die für sie als sogenanntes Mondscheinmädchen von Sonnenlicht ausgeht.

Das auf der gleichnamigen japanischen Vorlage basierende Drama Midnight Sun lässt – ganz in der Tradition seines Genres – keine Klischees unberührt: Katie vergisst am Bahnhof ihr Songbuch, wodurch ein Wiedersehen – inklusive Product Placement – überhaupt möglich wird, Charlie wird vom beliebtesten Mädchen der Schule umgarnt und die Dates finden alle vor leicht kitschiger Traumkulisse statt. Da wundert es auch nicht, wenn Katie während einem nächtlichen Ausflug mitten in der Fussgängerzone auf Drängen von Charlie hin ein Ständchen gibt und fast die halbe Stadt stehenbleibt und aus dem Häuschen zu sein scheint. Die euphorische Stimmung soll jedoch nicht lange anhalten: Das Paar vergisst die Zeit, und Katie wacht bei Dämmerung in Charlies Armen am Strand auf – eine Katastrophe, wenn man bedenkt, dass Sonnenlicht für die 17-jährige tödlich sein kann.

Katies tödliche Krankheit wird im Film hauptsächlich als dramaturgisches Mittel genutzt, um der Liebesgeschichte eine tragische Komponente zu verleihen – die Folgen der Krankheit werden, wenn überhaupt, nur oberflächlich angerissen. Der Schwerpunkt liegt dann auch mehr auf dem jungen Liebespaar und der ersten Verliebtheit – von Bella Thorne und Patrick Schwarzenegger ganz passend unbeholfen und leicht naiv gespielt. Auch Katies Vater (Rob Riggle) und ihre beste Freundin (Quinn Shephard) passen ins Ensemble und helfen dabei, einige offensichtliche Schwächen des Films wieder glattzubügeln. Damit ist bei Midnight Sun grundsätzlich drin, was draufsteht: Ein vorhersehbarer, romantischer Plot mit obligatem Taschtentuchzücken während dem letzten Drittel und eine zuckersüsse, naive Liebesgeschichte. Im Gegensatz zu ähnlichen Filmen wie Me, Earl and the Dying Girl, der mit Ironie und einigermassen Tiefgang eine grössere Zielgruppe anzusprechen vermochte, wird bei Midnight Sun wohl vornehmlich das sehr junge, mehrheitlich weibliche Publikum auf seine Kosten kommen.

30.04.2018

3

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Kommentare

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Patrick

vor 6 Jahren

Herkömmliche Emotionen verfilmt in Hochglanz Bildern sowie stimmt die Chemie zwischen Bella Thorne & Patrick Schwarzenegger Dank dennen kommen die Figuren lebensecht rüber.


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