Maleika Deutschland 2017 – 105min.

Filmkritik

Mutter Maleika und ihre Kinder

Rolf Breiner
Filmkritik: Rolf Breiner

Sie sind wohl die schnellsten Raubtiere der Welt: Geparden erreichen Geschwindigkeiten bis 120 Stundenkilometer. Matto Barfuss hat grosse Tiererfahrungen gesammelt, hat die Gepardin Maleika und ihre sechs Jungen über zwei Jahre in Kenia beobachtet und begleitet: Ein spektakulärer Dokumentarfilm über Aufzucht, Leben und Überleben in der Savanne.

Er ist als «Gepardenmann» bekannt, hat 1996 in der Serengeti 25 Wochen sozusagen auf allen Vieren inmitten von Raubtieren gelebt. Der Württemberger Matto Barfuss lernte 2013 die Raubkatze Maleika kennen, die ein Jahr später sechs Babys zur Welt brachte. Barfuss heftete sich quasi an ihre Tatzen, um sie und ihren Nachwuchs die nächsten Monate und Jahre zu beobachten und zu filmen.

Zwischenfrage: Wissen Sie, wie sich Geparden und Leoparden unterscheiden? Auf den ersten Blick nur minimal – vor allem im Gesicht. Der Gepard hat «Tränenlinien» von den Augen bis zur Schnauze, besitzt einen stromlinienförmigen Körper und kann Geschwindigkeiten bis zu 120 Stundenkilometern erreichen, Leoparden dagegen «nur» 100. Diese schlafen meistens auf Bäumen, die Geparden jedoch im Gebüsch, in Verstecken. Um diese geschmeidigen Jäger geht es im Film Maleika von Matto Barfuss. Der Fotograf, Autor und Tierfilmer hat über Jahrzehnte Afrika-Erfahrung gesammelt und die Entwicklung der Gepardin Maleika und ihres Nachwuchs mit der Kamera (Martina Jandova) von 2013 bis 2016 dokumentiert.

Barfuss erzählt die Familiengeschichte um Maleika und ihre sechs Zöglinge, von «Aufzucht und Ausbildung» in 18 Monaten. Nur zwei kommen durch. Geparden-Väter wollen meistens nichts von der Familien wissen und trollen sich davon. Wir werden Zeuge eines unerbittlichen Lebenskampfs in der Savanne, aber auch amüsanter, verspielter Szenen. Gefahren, Enttäuschungen und Jagderfolge wechseln sich ab – inmitten von Gnus, Antilopen, Gazellen, Hyänen, Elefanten, Löwen und Krokodilen. Es braucht Zeit, Mühe und viel Kraft für die Jagd, damit Maleika ihre Jungen durchbekommt – nebst natürlichen Gefahren und Jägern (gemeint sind dabei keine Menschen, denn die kommen im Film gar nicht vor).

Aus 250 Stunden Filmmaterial hat Matto Barfuss seinen Film auf 105 Minuten destilliert, wobei der Kommentar (Sprecher: Max Moor, Titel Thesen Temperamente) mal kindgerecht und niedlich, mal pathetisch, dramatisch daherkommt. Emotionen werden geschürt. Gleichwohl ist das Engagement des Natur- und Tierschützers Barfuss jederzeit spürbar. «Ich möchte Leben in jeglichen Facetten erhalten. Jeder hat das Recht auf Leben und jedes Leben ist schützenswert.» Anzumerken ist, dass auch im schönsten Tierfilm brutale Jagdszenen («Fressen und Gefressen werden») vorkommen und ganz junge Kinobesucher erschrecken können.

03.04.2024

4

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Kommentare

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Patrick

vor 6 Jahren

Sehr unterhaltsamer und mitfühlender Dokumentarfilm,bei dem man sich hautnahe mitten bei den Tier fühlt.Anfangs hatte der Filmmacher Matte Barfuß 206 Stunden Filmmaterial im Kasten daraus wurden 232 Filmminuten davon zeigte er eine 43 minütige Version um den Film zu Promoten und um Leute zu suchen die Maleika Vertrieben.Jetzt ist Maleika in einer 105 Min. Filmversion zu sehen dafür gibt’s 4.1/2 Sterne von 5.Mehr anzeigen


Maestro2018

vor 6 Jahren

Uns beiden hat Maleika sehr gefallen, unglaublich was diese Gepardin leistet, grandiose Bilder, wir haben selten sowas schönes gesehen, wir sind ein bisschen Geparden geworden, obwohl wir doch schon zu den grauen Pantern gehören. Wir gehen nochmals und nehmen unsere Enkel mit. Uns hat auch sehr gut die Erzählweise gefallen, dass die Tiere sprechen dass es eine spannende Geschichte ist! Wir können es nur weiter empfehlen!Mehr anzeigen


Gelöschter Nutzer

vor 6 Jahren

Super Film, Wie lebt und denkt und fühlt ein Gepard !
und schöne Bilder, einmalige Szenen aus dem Alltag der Tiere in der Masai Mara


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