X-Men: Apocalypse USA 2016 – 143min.

Filmkritik

Nur die Starken überleben?

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Im dritten Teil der in der Vergangenheit angesiedelten Trilogie springt man zeitlich wieder nach vorn. Nach den frühen 1960er und 1970er Jahren sind nun also die 1980er dran. Die Mühe, die Schauspieler älter aussehen zu lassen, spart man sich. Dieses Stück Realismus hätte Bryan Singers Extravaganz aber auch nicht mehr erden können. Zu häufig hat man das Gefühl, alles schon mal gesehen zu haben.

Wir schreiben das Jahr 1983: Der erste aller Mutanten, En Sabah Nur, wird nach 5'000 Jahren wiederbelebt. Er wollte sich damals die Erde Untertan machen, und plant es immer noch. Nur die Starken sollen überleben, der Rest im Feuer untergehen. Apocalypse, wie er auch genannt wird, schart vier Reiter um sich, während Mystique sich an Charles Xavier wendet. Sie müssen zusammenarbeiten, um nicht nur Magneto, sondern auch die Welt zu retten, derweil einige junge Mutanten, darunter Cyclops und Jean Grey, ihren ersten Einsatz als X-Men absolvieren.

X-Men: Apocalypse erinnert stark an X-Men: Days of Future Past – und das, obwohl es durchaus Unterschiede in den Handlungen gibt. Aber die Situationen wiederholen sich, die Figuren erleben immer wieder das gleiche, selbst die Dialoge erscheinen austauschbar, wenn beispielsweise Xavier seinen alten Freund Magneto mal wieder beschwört, dass Gutes in ihm ist und er das wisse. Die beiden tänzeln umeinander, immer im selben Takt, immer mit den gleichen Phrasen. Dabei werden fröhlich die Seiten gewechselt. Mystique stand im ersten Teil noch auf Xaviers Seite, im zweiten dann auf der von Magneto. Und nun ist sie wieder bei Xavier gelandet. Natürlich nur zeitweilig, wie man aus der ersten X-Men-Trilogie weiß, die chronologisch danach spielt (und deren Diskrepanzen mittlerweile von den Produzenten damit erklärt werden, dass es zwei voneinander unabhängige Zeitstränge sind).

Einen der besten Momente hat erneut Quicksilver, aber auch hier tritt das Phänomen der Wiederholung ein. Es ist im Grunde nur aufgemotztes Wiederkäuen der coolen Sequenz aus dem zweiten Teil.

Trotz epischer Laufzeit mag sich kein episches Gefühl einstellen. Vielmehr mäandert der Streifen in der ersten Hälfte gewaltig, weil er zu lange benötigt, um seine Geschichte in Gang zu bringen. Zwar gibt es schöne emotionale Momente – hier fällt vor allem Magnetos Leben mit seiner neuen Familie ein –, aber an der Action-Front muss man lange warten. Erst im Finale kommt es zum richtigen Kampf. Alles in allem leidlich unterhaltsam, gefallen zwar einige Szenen, im Gros bleibt aber auch eine gewisse Enttäuschung haften.

23.05.2016

3

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Kommentare

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Patrick

vor 7 Jahren

Cooles Super Helden Movie das sehr pompös daher kommt. Da die Story in guten alten 80iger Jahre spielt gibt es ein paar anspielungen von dieser Zeit, da schlägt jedes 80iger Jahre Kids-Herz höher.


Sarina

vor 7 Jahren

Einfach nur geil! gut gespielt, echt guter Soundtrack, gute special effects... ich liebe es! Es fängt schon von anfang an spannend an und hört genau so auf.


magix

vor 7 Jahren

Unterhaltsam, aber nicht ganz zu gut wie andere dieser Reihe


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