Die Schlümpfe - Das verlorene Dorf USA 2015 – 90min.

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Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

2011 kehrten die kleinen blauen Zipfelmützenträger, die der belgische Zeichner Peyo in den 1950er Jahren entworfen hatte, in einem Mix aus Real- und Trickfilm auf die Leinwände zurück. Nur wenig später folgte mit Die Schlümpfe 2 das nächste Abenteuer. Anstelle einer weiteren Fortsetzung entschied sich der Studioriese Sony im Anschluss allerdings zu einem Neustart des nach wie vor beliebten Comic-Stoffes, der sich dieses Mal als reine Animationsarbeit präsentiert.

Regisseur Kelly Asbury (Gnomeo & Julia) und die Drehbuchautorinnen Stacey Harman und Pamela Ribon nehmen sich darin Schlumpfines (Originalstimme: Demi Lovato) spezieller Rolle in der Welt der blauen Winzlinge an, die schon mehrfach für ihre stark männliche Prägung kritisiert wurde. Mit Papa Schlumpf (Mandy Patinkin) steht der Gemeinschaft ein weiser, gutmütiger Patriarch vor, der das Zusammenleben in Schlumpfhausen regelt. Schlumpfine ist unter all den Kerlen die einzige Frau und besitzt im Gegensatz zu ihren Mitbewohnern keine besondere Eigenschaft, die ihren Platz innerhalb der Gruppe definieren würde. Ursprünglich erschaffen vom bösen Hexenmeister Gargamel (Rainn Wilson), um den Schlümpfen zu schaden, konnte sie erst durch Papa Schlumpfs Zauberkräfte in ein stets freundliches Mädchen verwandelt werden.

Ihre ungewöhnliche Vergangenheit und ihre Andersartigkeit bereiten Schlumpfine zunehmend Kopfzerbrechen und verleiten sie dazu, immer häufiger über ihre Rolle nachzudenken. Als sie eines Tages in der Nähe des "Verbotenen Waldes" auf ein fremdes Schlumpf-Wesen trifft und eine seltsame Karte findet, wird sie vom Abenteuerfieber gepackt. Zusammen mit drei Freunden betritt sie ohne Erlaubnis von Papa Schlumpf den sagenumwobenen Forst, um dort nach einem geheimnisvollen Dorf zu suchen, für das sich auch der durchtriebene Gargamel interessiert, der einmal mehr mithilfe der Schlumpf-Essenz seine magischen Fähigkeiten erweitern will.

So sehr man sich darüber freuen möchte, dass die Macher Schlumpfines Dilemma in den Blick nehmen, so sehr enttäuscht die uninspirierte Entwicklung ihrer Selbstfindungsreise, an deren Ende eine vollkommen austauschbare Erkenntnis steht. Trotz guter Absichten bietet der neue Schlümpfe-Film, wie schon die vorangegangenen Sony-Arbeiten, lediglich konfektionierte Animationsunterhaltung ohne ausgesprochen raffinierte Ideen. Farbenfrohe Bilder, dynamische Actionpassagen mit ordentlichen 3D-Effekten und leicht verständlicher Slapstick-Humor dürften kleine Kinogänger zufriedenstellen. Erwachsenen hingegen bleibt immer wieder Zeit, sich über die formelhafte Handlung zu wundern, die einem nicht sonderlich nahegehen will.

03.04.2017

3

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Kommentare

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oxid69

vor 6 Jahren

All den Charme von den Zeichnungen der alte TV Serie geht ganz verloren in diese Computeranimationsfilm...
No story, zu Laut, schnell vergessen...
Meine neun jährige Tochter sagt : Too much action ! War zu viel für mein Kopf...


dulik

vor 6 Jahren

"Die Schlümpfe: Das verlorene Dorf" richtet sich vor allem an die ganz jungen Zuschauer.
Der Film ist sehr kurzweilig und vermittelt auch die eine oder andere wichtige Botschaft.
Jedoch bleibt er animationstechnisch hinter anderen aktuellen Filmen zurück. Für das ältere Publikum bietet die Geschichte, ausser ein paar Gags über die blaue Farbe nicht besonders viel.
6/10Mehr anzeigen

Zuletzt geändert vor 6 Jahren


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