The Choice - Bis zum letzten Tag USA 2016 – 111min.

Filmkritik

Wer die Wahl hat, hat die Qual

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Dies ist bereits die elfte Verfilmung eines Romans von Nicholas Sparks. Der Romancier, der gerne auf Herzschmerz setzt, trifft zumeist den Nerv der Zeit. So verwundert es auch nicht, dass die meisten seiner Filme den Studios ein erkleckliches Sümmchen beschert haben. Die meisten Zuschauer waren auch zufrieden – oder aber hassten die Filme. Bei Sparks ist es meist das eine oder das andere, dazwischen kommt nur wenig.

Travis lebt das perfekte Junggesellenleben: Er hat ein tolles Haus am Strand, fährt mit dem Boot raus, feiert mit seinen Freunden und arbeitet nur hin und wieder in der Tierarztpraxis seines Vaters. Doch dann zieht nebenan die Medizinstudentin Gabby Holland ein, die es gar nicht brauchen kann, dass der Partylärm sie ständig vom Lernen abhält. Beide geraten aneinander, doch aus anfänglicher Ablehnung wird schnell Zuneigung. Gabby hat jedoch einen Freund, der just in dem Moment aber für ein paar Wochen weg muss. Welche Wahl wird sie treffen?

Auch wenn Sparks selbst glaubt, eine Geschichte ersonnen zu haben, die mit interessanten Wendungen und Überraschungen aufwartet, so muss man doch konstatieren, dass dem bei weitem nicht so ist. Tatsächlich bedient man sich hier ausgiebig in der Kitsch-Kiste und lässt dabei kaum ein Klischee aus, Binsenweisheiten inklusive. Die müssen die Schauspieler dann mit einer Ernsthaftigkeit vortragen, die erstaunlich ist.

The Choice bleibt reichlich oberflächlich. Er schneidet das Thema Seitensprung an, vertieft sich darin aber nie. Stattdessen wird Gabbys Freund schnell aus dem Weg geräumt, um die Romanze zwischen der Studentin und dem Tierarzt in den Fokus zu rücken. Das bleibt dabei in jeder Sekunde unwirklich, und längst nicht nur, weil der Sommer-Sonne-Strand-Ort, an dem dies spielt, direkt aus einer Ferienbroschüre zu stammen scheint, und die Bewohner allesamt ein Heile-Welt-Charisma verstrahlen, sondern auch, weil die Beziehung zwischen den beiden Hauptfiguren keinerlei Authentizität entwickelt.

Stattdessen gibt es die ganz großen Gefühlsmomente, die aber hier auch so wirken, als seien sie explizit auf ein jugendliches Publikum abgestimmt. Je älter man ist, desto weniger kann man mit dieser romantisierten Version einer Romanze etwas anfangen. Pubertierende Zuschauer – und hier vor allem die weiblichen – dürften deutlich stärker auf The Choice ansprechen. Im Grunde ist dieser Film für sie alleine produziert worden. Und alle anderen? Für die bleiben schöne Bilder und schöne Menschen. Das ist nicht viel, aber bei einem Nicholas-Sparks-Film nimmt man, was man kriegen kann.

14.03.2016

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Kommentare

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vanillope

vor 8 Jahren

Wer Nicolas Sparks Filme gern hat wird auch diesen mögen. Abend für Abend, Nacht für Nacht... TV oder Kino überall ist Gewalt. In diesen Film kann man eintauchen ohne Schaden zu nehmen, er ist leicht verdaulich, bietet super schöne Landschaft fürs Auge und natürlich Herz. Wir haben das Kino mit einem Seufzen verlassen: -)Mehr anzeigen


julianne

vor 8 Jahren

Höchstens 3 Sterne Kitsch bis zur Pause Zumutung dann würde es etwas besser!! Schlechtester Film wo ich gesehen habe!!! Beste 3 Room Spotlight und Danish Girl!!!!


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