Ride Along 2 USA 2016 – 102min.

Filmkritik

Zwei knallhart nervende Profis

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Der erste Teil bot nichts, was in irgendeiner Weise originell gewesen wäre. Man erzählte einfach eine Actionkomödie nach den gängigen Mustern eines typischen Buddy-Movies. Das funktionierte, weil man die vorgegebene Linie auch nie verließ. An der Kinokasse reüssierte der Streifen hervorragend, weswegen man nun noch mehr vom Selben geboten bekommt.

Ben (Kevin Hart) ist mittlerweile bei der Polizei und nervt seinen Schwager-in-spe, den Detective James (Ice Cube) immer noch. Dann versaut er auch noch einen Einsatz, wegen dem das Duo schließlich nach Miami aufbrechen muss, um dort einen Hacker dingfest zu machen, der Informationen über einen Dealer hat, hinter dem die zwei her sind. Aber in Miami sorgt das ungleiche Duo nicht nur für Chaos in rauen Mengen, sondern kommt auch einer weit größeren Sache auf die Spur. Endlich hätte Ben die Gelegenheit, sich zu bewähren – wenn er nicht wieder von einem Fettnäpfchen ins andere treten würde.

Man könnte Ride Along 2 natürlich in Grund und Boden stampfen. Rein objektiv betrachtet ist das alles andere als ein guter Film. Stattdessen wird Malen-nach-Zahlen geboten, bei dem nicht mal aus reiner Zufälligkeit so etwas wie ein origineller Gedanke aufkommt. Das einzige, was in diese Richtung geht und zumindest visuell eine amüsante Spielerei ist, ist die Autoverfolgungsjagd, bei der Ben sich inmitten seines Lieblings-Games wähnt und der Zuschauer mit Videospieloptik bedacht wird, inklusive High Score und einem computeranimierten Ice Cube. Das ist dann auch so etwas wie das Highlight dieses ansonsten eher flachen Films.

Ob man sich trotz der altbekannten und kaum variierten Zutaten dennoch amüsiert, hängt in erster Linie davon ab, ob man Kevin Hart etwas abgewinnen kann. Der spielt erneut – so wie meistens im Verlauf seiner Karriere – die quirlige und schnellsprechende Nervensäge. Damit agiert er in der Tradition anderer, das Publikum spaltender Komiker wie Chris Rock oder Chris Tucker. Kann man dem Amüsement abgewinnen, ist man im richtigen Film. Ist das nicht der Fall, dann fühlt man sich als Zuschauer in etwa so wie Ice Cubes Figur – man ist einfach nur genervt.

Wie sehr, das illustriert sehr schön die Szene mit der Observierung, bei der nicht nur Hart drauflos plappert, sondern mit Ken Jeong einen Gegenpart hat, der nicht minder enervierend ist. Es ist aber lustig zu sehen, wie die Schnodderschnauzen ohne Unterlass das Nervenkostüm ihrer beiden Begleiter malträtieren. Unterm Strich gilt: Kein Film, der das Rad neu erfindet, aber im Rahmen der selbst gesteckten Ziele passable und simple Unterhaltung.

22.04.2024

3

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Kommentare

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tashinasaphira

vor 8 Jahren

Zum totlachen, war suuuper!


lionheart_

vor 8 Jahren

Besser als erwartet! Sonst ist der zweite Teil ja oft eher schlecht..


Sarina

vor 8 Jahren

Lustig und unterhaltsam... einfach was zum lachen: -)


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