Die Glasbläserin Deutschland 2016

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  • gut
  • Mittelmass
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8martin

vor 5 Monaten

Eng an die Romanvorlage angelehnt sehen wir ein realistisches Bild der Gesellschaft um1900. Viele Details schaffen eine dichte Atmosphäre in Wohnstube und Werkshalle in einem abgeschiedenen Dorf in Thüringen. In dieser Männergesellschaft gelingt es den beiden Schwestern Johanna (Luise Heyer) und Marie (Maria Ehrich) das Glasbläserhandwerk nach dem Tod des Vaters weiter zu führen, obwohl es Frauen verboten war, es auszuüben. Bei Widerspruch gibt es Prügel, wenn er von Frauen kommt wird sie vergewaltigt. Beide Schwestern müssen beides erleiden. Da kommt Action auf! Doch sie verfolgen unbeirrt ihr Ziel gegen den massiven Widerstand der Dörfler. Die Männerwelt wird hier bis auf zwei Ausnahmen als gewalttätige Dumpfbacken dargestellt.
Marie hat ein Talent für das Bemalen, der von ihr geblasenen Glaskugeln, Johanna für den Vertrieb der Ware. Die geht bis nach Amerika. Peter (Robert Gwisdek), der Glasaugen herstellt, hilft Johanna und der Amerikaner Stephen Miles (Marc Barthel) kauft die gesamte Produktion auf. Was aus diesen beiden mal werden könnte, wird sehr dezent angedeutet. Klasse gemacht.
So geht es nicht nur um die Emanzipation zweier Frauen, sondern auch um eine unternehmerische Erfolgsgeschichte. Die Szenen am offenen Gasbrenner sind optisch gesehen ein wahrer Genuss, wenn das hell glühende Glas wie Karamell gedreht wird.
Und da es sich um Christbaumschmuck handelt, passt der Film zur Weihnachtszeit wie die Kerzen zum Baum. Aber er ist nicht nur weibliche Emotionen pur, sondern auch informativ, weil gut recherchiert und detailgenau ausgestattet und das Ganze von einem großartigen Ensemble umgesetzt wurde. Louise Heyer und Maria Ehrich sind zwar keine Newcomer, aber wie hier haben sie sich noch nicht so tragend in den Vordergrund gespielt.Mehr anzeigen


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