A World Beyond USA 2015 – 130min.

Filmkritik

Das Prinzip Hoffnung

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Auch wenn die Zukunft düster erscheinen mag, sollte man nicht vor ihr kapitulieren – das zumindest fordert der neue Blockbuster aus dem Hause Disney, in dem Publikumsliebling George Clooney eine Reise in eine futuristische Parallelwelt antritt. Geboten wird dem Zuschauer ein amüsantes Abenteuer, dem es jedoch an einer klaren Fokussierung fehlt.

Als die technikbegeisterte Teenagerin Casey (Britt Robertson) einen Anstecker findet, der ihr Einblicke in das spektakuläre Tomorrowland gewährt, ahnt sie noch nicht, was ihr in Kürze bevorsteht. Die geheimnisvolle Athena (Raffey Cassidy) hat sie auserwählt, um das utopische Universum zu retten, und bringt die neugierige Jugendliche daher mit dem Erfinder Frank Walker (George Clooney) zusammen, der den Glauben an eine bessere Welt verloren hat. Anfangs weist der Eremit Casey schroff zurück, erklärt sich dann aber doch bereit, eine Rückkehr in die einst verehrte Parallelwelt anzutreten. Einen Ort, an dem das ungleiche Trio eine Begegnung mit dem kühl-kalkulierenden Wissenschaftler David Nix (Hugh Laurie) erwartet.

Ebenso wie die ungemein erfolgreiche Pirates of the Caribbean-Reihe basiert auch A World Beyond auf einer Attraktion aus den Themenparks des Disney-Konzerns. Das sogenannte Tomorrowland dient Regisseur Brad Bird (Mission: Impossible – Ghost Protocol) und Ko-Autor Damon Lindelof (Mitschöpfer der TV-Serie Lost) als Dreh- und Angelpunkt für eine rasante, manchmal etwas überdrehte Achterbahnfahrt durch Raum und Zeit, die trotz kritischer Untertöne Hoffnung und visionäres Denken zu ihren Leitprinzipien erhebt.

Spektakuläre Bilder und schöne Einfälle hat A World Beyond an mehreren Stellen zu bieten – etwa, wenn wir mit dem jungen, noch vollauf enthusiastischen Frank (Thomas Robinson) bei der Weltausstellung 1964 erstmals in das Parallelreich von Tomorrowland eintauchen oder aber erfahren, welche Geheimnisse der Pariser Eiffelturm birgt. Begrüßenswert ist auch, dass sich Bird und Lindelof die Zeit für eine ausführliche Exposition nehmen und das Publikum so langsam an die Beziehungen der Figuren heranführen.

Unklar bleibt bis zu einem gewissen Grad, was Casey zu einer Auserwählten macht. Denn obwohl sie als eigentliche Protagonistin in Stellung gebracht wird, verharrt sie häufig in staunenden Posen, was ihre Inspirationskraft etwas behauptet erscheinen lässt. Überhastet wirkt darüber hinaus der letzte Akt, der die großen Ideen der Handlung noch einmal dialogisch auswalzt, jedoch nur halb so clever ausfällt, wie beabsichtigt. Wohl auch, weil Hugh Laurie als Gegenspieler insgesamt zu wenig Profil erhält.

16.06.2015

3

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Kommentare

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Janissli

vor 5 Jahren

Gute Unterhaltung mit spannender Geschichte und toller Umsetzung. Sehenswert!


dulik

vor 5 Jahren

Bunter Science Fiction Streifen mit einer fantastischen Welt und jede Menge toller Ideen. Der Film unterhält zwar über die volle Lauflänge, jedoch fühlt sich die ganze Handlung wie eine ewig lange Einführung an. Den Plot der Handlung gibt es erst kurz vor Schluss, und dann ist die Luft bereits draussen. Auch die Effekte sind für die heutigen Verhältnisse teilweise eher bescheiden umgesetzt.
5.5/10Mehr anzeigen


oscon

vor 6 Jahren

Brad Bird kreativer Geist vieler Pixar Filme zeigt uns ein desillusioniertes Tomorrowland, in welchem Hugh Laurie, sich als kühl-kalkulierender Wissenschaftler und Gouverneur des utopischen Landes, wirkt.
Casey (Britt Robertson) und der Erfinder Frank (George Clooney) reisen, mit der Unterstützung der geheimnisvollen Athena (Raffey Cassidy) und gejagt von Robotersöldnern, in das ferne Land, für nichts geringeres als die Welt zu retten und die Aufbruchstimmung in Tomorrowland wieder herzustellen. Die Handlung ist fantastisch, die Effekte eindrücklich und der Cast agiert souverrän.
Eine Überraschung ist sicherlich die junge Engländerin Raffey Cassidy, welche als geheimnisvolle Athena, trotz Nebenrolle eine fantastische Performance zeigt.
Utopia lässt grüssen!Mehr anzeigen


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