Maze Runner - Die Auserwählten im Labyrinth Kanada, Grossbritannien, USA 2014 – 113min.

Filmkritik

Herr der Laborratten

Gaby Tscharner
Filmkritik: Gaby Tscharner

In der neusten Jugendliteratur-Verfilmung versucht eine Gruppe junger Männer einen Ausweg aus dem Labyrinth zu finden, in dem sie als wissenschaftliches Experiment gefangen gehalten werden. The Maze Runner liefert Weltuntergangsstimmung für Teenager.

Eines morgens wacht Thomas (Dylan O`Brian) am Boden eines Lifts auf, ohne sich an irgend etwas aus seiner Vergangenheit zu erinnern. Der rostige Aufzug setzt ihn inmitten einer Gruppe junger Männern ab, die ihr Leben auf einer Waldlichtung fristen, umringt von riesigen Mauern. Jeden Morgen öffnen sich schwere Pforten zu einem riesigen Labyrinth, das nachts von gefährlichen Monstern besiedelt wird. Gefangen wie Laborratten scheint es für die Teenager keinen Ausweg zu geben. Thomas, der Neuankömmling, will sein Schicksal jedoch nicht hinnehmen und sucht, mit der Hilfe des cleveren Newt (Thomas Brodie-Sangster) und des Sprinters Minho (Ki Hong Lee), nach einem Weg in die Freiheit.

Im derzeit heiss begehrten Jugendliteratur-Genre ist der Wettbewerb gross. Für jeden Kino-Hit wie Harry Potter oder The Hunger Games gibt es Flops wie Beautiful Creatures oder der zweite Streich der Twilight-Autorin Stephenie Meyer, The Host. Im Stil von The Hunger Games setzt The Maze Runner nicht auf übernatürliche Kreaturen wie Vampire, Hexen oder Werwölfe. Der Film macht die menschlichen Drahtzieher einer Organisation namens "W.C.K.D.", die das Verhalten dieser Gruppe von gefangenen Jugendlichen studiert und sie mit Nahrung versorgt, zum fiesen Gegenspieler. Aussergewöhnlich ist die interessante, aber fast ausschliesslich männliche Besetzung dieses Films in einem Genre, das von Heldinnen wie Katniss oder Bella Swan dominiert wird.

Diese Gesellschaft junger Männer erinnert an William Goldings literarischen Klassiker "Lord of the Flies". In The Maze Runner fallen die komplexen sozialen Machtkämpfe einer reinen Männer-Gemeinschaft jedoch der Action, oder in diesem Fall den Grievers - spinnenartige Roboter des Labyrinths - zum Opfer. Auch als plötzlich ein Mädchen (Kaya Scodelario) im Lift auftaucht, verpasst Regisseur Wes Ball die Chance, die Auswirkungen einer weiblichen Präsenz auf eine Gruppe von Jungs mit Hormon-Schüben zu erkunden. Die Ankunft der jungen Dame scheint die Buben so kalt zu lassen, als hätte "Wicked" (fies, gemein), wie sie ihren Gastgeber nennen, den Morgentee mit Valium gespickt.

23.10.2014

3

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Kommentare

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dulik

vor 6 Jahren

Sehr spannender Science Fiction Streifen mit hochwertiger Action. Der Inhalt hätte wohl auch das Potential zu einer Serie gehabt, denn die Handlung schreitet etwas gar rasant voran und so hat man ein bisschen das Gefühl, als würden einem einige interessante Details entgehen. Dies fällt aber nicht gross ins Gewicht.
7/10Mehr anzeigen


Barbarum

vor 7 Jahren

Wohl nur was für hartgesottene YoungAdults, ich fand es eher unlogisch und ermüdend.


oscon

vor 8 Jahren

Nach einer Romanvorlage inszenierter SF-Film, um eine Gruppe männlicher Jugendlicher, die zur experimentiellen Forschung ein Labyrinth überleben müssen.
Wer steckt hinter der Organisation W. C. K. D? Warum können sich die Mitglieder der Gruppe nicht an ihre Vergangenheit erinnern? Was ist mit dem einzigen Mädchen der Gruppe, Theresa?
Da sich der Film sehr nahe am Roman orientiert, wirken die Figuren etwas eindimensional und darum nicht glaubwürdig: Ein Umstand der im Laufe der Trilogie erklärt werden wird. Spannend!Mehr anzeigen


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