The Equalizer USA 2014 – 131min.

Filmkritik

Die Ein-Mann-Armee

Björn Schneider
Filmkritik: Björn Schneider

Denzel Washington feiert in The Equalizer sein Comeback als eine Art Robin Hood der Entrechteten. Antoine Fuquas neuer Film besticht dabei vor allem durch seine ruhige Inszenierung und die knallharte Action.

Robert McCall (Denzel Washington) scheint ein gewöhnlicher Baumarkt-Mitarbeiter zu sein, für den sich niemand interessiert. Das ist auch gut so, denn niemand soll von McCalls Vergangenheit als Agent eines Spezialkommandos wissen. McCall hat seinen Tod nur vorgetäuscht, um ein ruhiges Leben in Boston verbringen zu können. Seine exzellenten Fähigkeiten als Ermittler werden jedoch schneller benötigt, als ihm lieb ist: nachdem die junge Prostituierte Teri (Chloë Grace Moretz) von ihrem Zuhälter Slavi (David Meunier) brutal zusammengeschlagen wird, greift McCall ein. Von dieser Aktion bekommt leider auch die Bostoner Unterwelt Wind, wie z.B. der psychopathische Teddy (Martin Csokas), der die Russenmafia anführt. Nun muss McCall wieder als "Equalizer" zuschlagen.

Dass Regisseur Antoine Fuqua und Darsteller Washington ein gutes Gespann abgeben, bewiesen die Beiden schon mit ihrem oscar-prämierten Cop-Thriller Training Day von 2001. The Equalizer basiert auf der gleichnamigen TV-Serie aus den 80er-Jahren, in der Edward Woodward in die Rolle des einsamen Rächers schlüpfte. The Equalizer ist ein grundsolider, knüppelharte Actioner geworden, der seinen Schwerpunk klar auf die kompromisslos inszenierten Action-Szenen legt. Ärgerlich sind die unzähligen, blassen Nebenfiguren, von denen es viele nicht gebraucht hätte und die damit zum statistischen Beiwerk verkommen.

Denzel Washington in einer Rolle als eisenharter Rächer der Entrechteten ist nicht neu. Bereits in Tony Scotts Mann unter Freuer durfte Washington den um sich ballernden Action-Helden spielen. Während die MTV-Stilistik von Scott durch schnelle Schnitte und Wackelkamera gekennzeichnet war, so legt Fuqua Wert auf eine ruhige, gemäßigte Inszenierung mit langen Einstellungen und nur gelegentlichen Zeitlupen. Die Bildsprache von The Equalizer ist stilvoll-edel, hier und da schimmert der Hochglanz glattpolierter CGI-Aufnahmen durch, von denen der Film aber erfreulicherweise nur wenige hat.

Bärenstark kommt die körperbetonte Action daher. Washington fühlt sich in der Rolle des bulligen, charismatischen Ex-Agenten mit mächtiger Erscheinung sowie außergewöhnlichen Fähigkeiten und Kenntnissen sichtlich wohl. Die Action-Szenen sind nichts für Zartbesaitete, sie sind in Sachen Geschwindigkeit und Niveau etwa mit den Sequenzen in Liam Neesons Taken vergleichbar, sprich: handwerklich perfekt umgesetzt, ausgezeichnet choreografiert. Schade, dass die meisten der Randfiguren, sei es Chloë Grace Moretz als Kinder-Hure (mit hübscher schwarzer Perücke) oder Martin Csokas als (reichlich farbloser) Bösewicht, lediglich stereotype, blasse Charaktere ohne Tiefgang bleiben.

09.10.2014

3

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Kommentare

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dulik

vor 4 Jahren

Ein packender Rache-Thriller mit Denzel Washington in der Hauptrolle. Dieser legt sich als „Robert McCall“ für eine verzweifelte, junge Frau mit der Mafia an. Der Film hat zwar kleinere Längen, diese kann man aber ohne weiteres verzeihen, da es einfach Spass macht dem obercoolen „Equalizer“ bei den stark inszenierten Kampf-Choreos zuzusehen.
7/10Mehr anzeigen


sno1982

vor 6 Jahren

Typischer 80er Action in einem Film über einen unter dem Samaritersyndrom leidenden Ex-Eliteagent. Absoluter Hit Film trifft genau meinen Geschmack.


Janissli

vor 6 Jahren

Da läuft wieder mal richtig was. Zwar ein 0815 Aktionfilm, dennoch sehr gute Unterhaltung. Dencel macht durch seine ruhige und berechnende Art das ganze total spannend. Toll.


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