John Wick Kanada, China, USA 2014 – 101min.

Filmkritik

Ein Mann sieht rot

Gaby Tscharner
Filmkritik: Gaby Tscharner

Den pensionierten Auftragskiller John Wick sollte man nicht verärgern - der russische Mob tut es trotzdem: Keanu Reeves in einem von den 70ern inspirierten Actionfilm, der nicht von guten Dialogen, sondern von minutiös choreografierten Kampfszenen lebt.

John Wick (Keanu Reeves), ein trauernder Witwer und legendärer Auftragskiller, hat das Business des organisierten Verbrechens seiner verstorbenen Frau zuliebe verlassen. Als jedoch eine Bande junger Russen, angeführt von Iosef Tarasov (Alfie Allen), seinen 69er Mustang stiehlt und sein süsses Beagle Hündchen Daisy, ein Geschenk seiner Frau Helen (Bridget Moynahan), brutal tötet, bringen ihn seine Rachegedanken zurück ins gefährliche Gangstermilieu. Doch schon bald wird er selber von Kopfgeldjägern (gespielt von Willem Dafoe, Ian McShane und Adrianne Palicki) ins Visier genommen.

Nehmen wir's gleich vorweg: John Wick ist nichts für Fans brillanter Drehbücher. Nach einer Reihe unglaublicher Zufälle jagt eine Kampfszene die andere. Regisseur Chad Stahelski war Reeves Stuntman in Speed und der Matrix-Trilogie, und Produzent David Leitch hat Brad Pitt in Mr. and Mrs. Smith und Fight Club gedoubled. In den letzten 20 Jahren haben die beiden aber nicht nur als Stuntmen, sondern auch als Regieassistenten gearbeitet.

Das Resultat ist ein sportlich brutales Ballett der Fäuste und Pistolen, in dem John Wick dutzendweise Bösewichte zur Strecke bringt, die alle in der einen oder anderen Form zu seinem emotionalen Tiefpunkt beigetragen haben. Nicht, dass wir John Wicks Schmerz so richtig nachempfinden könnten. Im Gegensatz zu Liam Neeson als alterndem Action-Held in den Taken-Filmen, der mit einer exquisiten Verletzlichkeit brilliert, hat Reeves wenig Gelegenheit, aus Wick eine vielschichtige Figur zu machen. Dem Zuschauer wird mit dem Holzhammer eingetrichtert, dass sein Rachefeldzug berechtigt ist. Es wäre jedoch befriedigender, wenn Wicks Wut auch emotional nachempfunden werden könnte.

13.02.2015

3

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Kommentare

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RobertdeNirosta

vor einem Monat

Rasanter Mafia-Rache-Actionfilm ,der sich selbst nicht wirklich ernst nimmt und das sollte auch der Zuseher. Cooles Set-Design, sauber aufgebaute Handlung mit ganz schön originellen Elementen, spitzen Soundtrack. Der Film ist halt eine "Schlachtplatte" , wobei die unzählbaren "Kaltstellungen" eher im Comic-Style inszeniert sind und nicht allzu ernst verstanden werden sollten. Die Handlung ist halt sehr kurz und bündig, ähnlich wie bei "MadMax-FuryRoad". Meine Wertung: 4/5 GolddukatenMehr anzeigen


dulik

vor 4 Jahren

Ein sehr cooler und stilvoller Actionkracher. Keanu Reeves verkörpert den Hauptcharakter "John Wick", der bereits jetzt ein bisschen Kultstatus hat glänzend. Diesem scheinbar unbezwingbaren Actionheld auf seinem persönlichen Rachefeldzug zu zusehen macht einfach grossen Spass und Lust auf mehr.
8/10Mehr anzeigen


Patrick

vor 6 Jahren

Die Story von John Wick ist sehr Dünn und verfügt über manche Brutalo-Szenen sowie ist der Grund des Rachefeldzugs nicht so gans nachvollziehbar.Aber John Wick wird Darstellerisch und von der Machart her Cool rübergebracht und deswegen wird John Wick in die Kult Filmgeschichte eingehen. Ich gebe John Wick 3.1/2 Kugeln von 5.Mehr anzeigen

Zuletzt geändert vor 4 Jahren


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