Jack Ryan: Shadow Recruit Russische Föderation, USA 2014 – 105min.

Filmkritik

Neuer Jack, neues Glück

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Viermal zuvor war Jack Ryan schon im Einsatz, mit Kenneth Branaghs Jack Ryan: Shadow Recruit gibt es nun aber einen Neuanfang, der zeigt, wie der CIA-Analyst zur Firma kommt und wie es um seinen ersten Auftrag bestellt ist. Darüber hinaus gibt es noch romantische Irrungen und Wirrungen. Das perfekte Gebräu für einen unterhaltsamen Action-Thriller? Nur bedingt.

Als am 11.9. 2001 die Türme fallen, entscheidet sich Student Jack Ryan (Chris Pine), sich der Armee anzuschließen. In Afghanistan wird er schwer verletzt und lernt in der Reha seine spätere Frau Cathy (Keira Knightley) kennen. Außerdem macht er Bekanntschaft mit Thomas Harper (Kevin Costner), der ihn für die CIA rekrutiert. Jahre später arbeitet Ryan als Analyst und kommt einer von Russland ausgehenden Verschwörung auf die Schliche, deren Ziel es ist, die USA in einen wirtschaftlichen Kollaps zu treiben.

Jack Ryan: Shadow Recruit sollte der fulminante Auftakt einer neuen Franchise mit altbekannter Figur, aber nun verjüngtem Gesicht sein. Obschon für Hollywood-Verhältnisse moderat budgetiert, hat es der Film international an den Kinokassen schwer. Das liegt vor allem an zwei Dingen: Jack Ryan erscheint wie ein weichgespülter Jason Bourne und besonders spektakulär ist die Geschichte auch nicht. Das ist natürlich nur schwer möglich, wenn man sich vor Augen führt, dass der Schurke mit Finanztransaktionen obsiegen will. So etwas lässt naturgemäß nur wenig Raum zur Action-Entfaltung. Ein bisschen gibt es davon aber doch, nur dass man das alles schon dutzendfach gesehen hat. Da hat man einen Neubeginn, und dann will sich einfach nie das Gefühl einstellen, etwas Neues zu sehen. Zumal der Film auch noch mit Problemen zu kämpfen hat, die gemeinhin Prequels vorbehalten sind. Zwar soll man sich fragen, ob Jack und Cathy sich am Ende zusammenraufen, fraglich ist das aber nie. Man kennt ja schließlich den älteren Jack Ryan.

Branagh, der sich selbst gleich die Schurkenrolle verpasst hat, bleibt in dieser erstaunlich blass. Die Motivation seiner Figur darf man getrost als hanebüchen bezeichnen, das Finale, das keines ist, ebenso. Denn da Cheverin wohl nicht genügend Potenzial als physischer Gegner hat, musste man sich für das Finale etwas einfallen lassen. Hat nur leider nicht funktioniert, wirkt der eigentliche Schluss des Films doch wie aufgepfropft.

Oberflächlich betrachtet ist Jack Ryan: Shadow Recruit ansehnlich. Die Schauspieler sind sympathisch, der Fluss der Geschichte auch dank überschaubarer Laufzeit flott, nur überraschend ist an dieser Dutzendware nichts. Außer vielleicht eben das, ihre absolute Einfallslosigkeit.

19.03.2014

3

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Kommentare

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Barbarum

vor 8 Jahren

Die erste Hälfte ist fesselnd und gut gemacht, aber bald merkt man, dass der Film weiter nichts mehr zu bieten hat.


Schlosstaube

vor 9 Jahren

Ein Wischiwaschi Film!


berger187

vor 9 Jahren

cia und usa propaganda. erst noch schlecht umgesetzt. nicht unbedingt sehenswert. für fans aber auch nicht so schlecht


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