CH.FILM

Iraqi Odyssey Deutschland, Irak, Schweiz, Vereinigte Arabische Emirate 2014 – 162min.

Filmkritik

Heimat. fremde Heimat

Björn Schneider
Filmkritik: Björn Schneider

Samir zeichnet anhand der Lebensgeschichte seiner ins Ausland emigrierten Verwandten die bewegte Geschichte des Irak nach. Eine hochinformative und lehrreiche, aber auch etwas lang geratene Doku.

Samir widmet sich in seinem epischen Film zwei Dingen: Zum einen beleuchtet er den Aspekt, dass weltweit fast fünf Millionen Iraker außerhalb ihrer Heimat leben anhand seiner eigenen, in alle Welt verstreuten Verwandten. Zum anderen zeigt er mit seinem Film auch die dramatische Geschichte seines Landes in den letzten 100 Jahren auf, eines Landes, das in seiner Entwicklung immer wieder unter herrschsüchtigen Diktatoren oder unterdrückenden Parteien zu leiden hatte. Die Zeit der Monarchie bis 1958, die Machtergreifung der Baath-Partei 1963 oder der Beginn der Radikal-Diktatur unter Saddam ab 1979 - all diesen Entwicklungsstufen widmet sich der Film ausgiebig.

Iraqi Odyssey, der Film des als Kind mit seinen Eltern in die Schweiz geflohenen Regisseurs Samir, ist eine aufwendige, hochinformative Doku mit spannenden Einblicken in ein am Boden liegendes Land geworden. Im Laufe der Jahrzehnte verließen beinahe alle Verwandten des Regisseurs das Land. Dies nahm er zum Anlass für eine eigene Odyssee - einer Reise zu seinen Vertrauten rund um den Erdball. In ausführlichen Gesprächen erfährt der Zuschauer die unterschiedlichen Beweggründe und Lebensgeschichten der facettenreichen Personen. So erfahren wir etwa von einem Onkel und Öl-Ingenieur, der in Russland sein Glück versuchte, der Tante, eine überzeugte Kommunistin, die in Neuseeland strandete, oder von Samirs Halbschwester, die in die USA floh.

Samir verwebt diese Interviews kunstvoll mit alten Schwarz-Weiß-Bildern, Ausschnitten aus Wochenschauen sowie irakischen Spielfilmen und seltenen, beeindruckenden Bewegtbild-Archivaufnahmen. Es stellt sich aber die Frage, weshalb der Film in 3D in die Kinos kommt. Sicher: Die eine oder andere optische Spielerei (einen animierten Globus etwa) gibt es, aber zwingend scheint der Einsatz des 3D hier nicht zu sein. Das zweite Manko: Samir will offenbar einfach nicht zu einem Ende kommen und immer noch mehr Infos und Material im Film unterbringen. Das erklärt letztlich auch die epische, ausschweifende Lauflänge von 160 Minuten.

16.04.2024

3

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Kommentare

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baydaa_hamid

vor 8 Jahren

ا ه م م ا ف ي ا ل ف ل م ه و ب س ا ط ت ه و ص د ق ه و ل غ ت ه ا ل ع ف و ي ة ب ع ي د ا ع ن ا ل م ب ا ل غ ة و ا ل ا د ع ا ء... ك ع ر ا ق ي ة ت أ ث ر ت ب ه ب ع م ق ، ي ح ك ي ق ص ة ا ل ك ث ي ر م ن ا... ا ن ه ف ل م ن ا ج م ي ع ا. ش ك ر ا س ا م ر.
ا ت م ن ى ا ن ت ك و ن ه ن ا ك ا م ك ا ن ي ة ل ا ق ت ن ا ئ ه ا ي ض ا.Mehr anzeigen


cinefraucinefrau

vor 8 Jahren

langatmig, langweilig, schrot


bluemonk

vor 8 Jahren

Nic
Hervorragender Film und trotz seiner Länge vergeht die Zeit im Flug.


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