Baymax - Riesiges Robowabohu USA 2014 – 102min.

Filmkritik

Dein Freund und Helfer

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Auf das gewitzte Eis-Musical Frozen lässt Disney den nächsten gelungenen Animationsfilm folgen. Baymax basiert auf den Figuren der "Big Hero 6"-Comics aus der Marvel-Schmiede und erzählt von einer recht ungewöhnlichen Freundschaft.

Hiro Hamada ist ein begnadeter Tüftler, vergeudet sein Können aber bei illegalen Roboter-Wettkämpfen. Damit er sein Know-how sinnvoll einzusetzen lernt, führt ihn sein großer Bruder Tadashi in die Welt der technischen Universität ein, wo er mit anderen Forschern an neuen Roboter-Technologien feilt. Hiro ist begeistert und bewirbt sich umgehend mit einer eigenen Erfindung an der Hochschule, erlebt bei deren Präsentation allerdings eine böse Überraschung. Denn plötzlich bricht ein Feuer aus, dem Tadashi und der berühmte Professor Callaghan zum Opfer fallen. Während Hiro in tiefe Trauer stürzt, entdeckt er eines Tages den aufblasbaren Gesundheitsroboter Baymax, eine Entwicklung seines Bruders, die ihm fortan unter die Arme greifen will. Als ein Maskierter die Stadt bedroht, setzt der junge Technikfreak, unterstützt von Baymax und Tadashis Freunden, schließlich alles daran, den Bösewicht zu stoppen.

Wer bislang der Meinung war, computergenerierte Figuren könnten keine Emotionen transportieren, wird hier eines Besseren belehrt. Äußerst umsichtig etablieren die Macher bereits die enge Beziehung zwischen Hiro und seinem großen Bruder, die als Waisen bei einer Tante aufwachsen. Wirklich herzergreifend ist der Film spätestens dann, wenn der persönliche Gesundheitsassistent Baymax die Bühne betritt und das Leid des Jugendlichen zu lindern versucht, wobei er dessen Stimmungstief zunächst als Pubertätsanzeichen deutet. Eines von vielen charmant-witzigen Missverständnissen, die die langsam aufkeimende Freundschaft begleiten.

Bestechend komische Momente garantiert zudem die etwas tollpatschige Motorik des Hilfsroboters, der keineswegs für rasante Abenteuer gemacht ist. Gleichzeitig zielt der von Don Hall und Chris Williams inszenierte Animationsstreifen aber nicht nur auf herzhafte Lacher ab. Auch ernste Töne kommen nicht zu kurz. Etwa bei der Frage, wie man technische Fähigkeiten verantwortungsvoll einsetzen kann, oder in den Passagen, in denen Hiros Trauer in blinden Hass umschlägt.

Verschmerzen lässt sich angesichts dieser Nuancen, dass die Superhelden-Handlung alles andere als originell ausfällt und gegen Ende einen Tick zu sehr in Richtung Action tendiert. Beeindruckend ist, wie bei Frozen auch, die äußerst fantasievolle Animationsarbeit, die es dem Publikum einfach macht, in die Welt der fiktiven Stadt San Fransokyo einzutauchen.

13.02.2015

4

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Kommentare

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skccc

vor 8 Jahren

Ein Disney Film wie er im Buche steht. Viel Action, nette Figuren und ein paar gute Lacher...


Barbarum

vor 8 Jahren

Erstklassig gemachter Animationsstreifen oder sollte ich sagen Comic-Verfilmung, immer kurzweilig und ich glaube wohl auch der verdiente Oscar-Gewinner, des letzten Jahres.


magix

vor 8 Jahren

Toll, toll, toll


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