300: Rise of an Empire USA 2013 – 102min.

Filmkritik

Blutige Seeschlacht

Björn Schneider
Filmkritik: Björn Schneider

Die Griechen müssen sich unter der Führung von Themistokles auf hoher See mit Perserkönig Xerxes und seiner Armee messen. Wie schon 300 überzeugt auch 300: Rise of an Empire durch seine perfekte Gestaltung und die überwältigende Optik. Die Kampfszenen sind dabei noch härter und schonungsloser geraten.

Athen wird nach dem Sieg von Xerxes (Rodrigo Santoro) über Leonidas das erste Ziel im brutalen Eroberungsfeldzug des Perserkönigs. Bei Artemision treffen die Krieger der persischen und der griechischen Flotte unter der Führung von General Themistokles (Sullivan Stapleton) in einer blutigen Seeschlacht aufeinander. Zusätzlich stellt sich den Griechen noch Artemisia (Eva Green) entgegen, die gewissenlose und durchtriebene Anführerin der persischen Truppen, die nach noch mehr Macht strebt. Kann Themistokles sie bezwingen?

Mit 300 schuf Regisseur Zack Snyder 2007 ein visuelles Kinoerlebnis im durchgestylten Comic-Look, das sich zu einem der erfolgreichsten Filme des Jahres entwickelte. Die Fortsetzung hat nun gute Karten, ähnlich erfolgreich zu werden. Auch 300: Rise of an Empire sorgt mit seiner coolen Ästhetik und den gewaltigen Schlachtszenen für enorme Schauwerte, die dem Erstling in Sachen Look und Bildsprache in nichts nach stehen. Dass der zweite Teil über eine wenig charismatische Hauptfigur verfügt, lässt sich daher verschmerzen.

Was bei 300 vor sieben Jahren so ausgezeichnet klappte, macht sich Regisseur Noam Murro (Smart People) auch bei Rise of an Empire zu Nutze: Das gekonnte Spiel mit Zeitraffer und Zeitlupe ist auch hier wieder ein Hauptgrund dafür, wieso die Kampfszenen so exzellent funktionieren und den Zuschauer ob der wuchtigen Bilder in ungläubiges Staunen versetzen. Daher bilden die Kampfszenen auch beim Nachfolger wieder den Kern des Films, der sich problemlos mit 300 messen kann. In Sachen Brutalität setzt Murro sogar noch eins drauf, wenn im Sekundentakt Körperteile durch die Lüfte fliegen, Köpfe rollen und einem das pechschwarze CGI-Blut entgegen spritzt. Historische Wahrheiten und Genauigkeit spielen dabei freilich nur eine untergeordnete Rolle.

Neben der beeindruckenden ästhetischen Darstellung und den glänzend choreografierten Kampfszenen, ist es Murro überzeugend gelungen, den Handlungs- und Gemetzelort vom Land aufs kühle Nass zu verlagern. Das schafft Abwechslung und stellt die grösste Neuerung im Vergleich zum Vorgänger dar. Der Wucht, wenn die tonnenschweren Kriegsschiffe aufeinanderprallen und sie von den Männern über das peitschende Meer getrieben werden, kann man sich kaum entziehen. Einziger Wehrmutstropfen: Hauptdarsteller Sullivan Stapleton fehlen leider Aura und Grandezza eines Gerard Butler, der den Leonidas einfach unschlagbar charismatisch verkörperte.

08.03.2024

4

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Kommentare

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Barbarum

vor 7 Jahren

Kommt in keinster Weise an den ersten Teil ran. Mal abgesehen von Eva Green fehlt deshalb auch jede Rechtfertigung, sich diese Fortsetzung anzusehen.


movietalker

vor 8 Jahren

Den coolen Look aus Teil 1 übernommen, jedoch weit hinter "Zack Snyder's" 300. Da kommt er einfach nicht ran. Sehenswert ist er dennoch.


patosan

vor 9 Jahren

VOD Review: Bester und längster Videospielfilm aller Zeiten, da noch ein bisschen gesprochen wird und "Titten" (entschuldige mich für den Ausdruck, aber passt zum Kontext des Films) gezeigt werden, was eben nicht üblich ist.
Ja, Gewalt und Vergewaltigungen werden stylisch verherrlicht, aber kann man bei so einem Film moralisch noch verkraften.
Fazit: Ein guter alter Popcorn (aber werden bei mir immer schneller fertig als der Film: ( Movie, der die perfekte Dauer hat, ohne überflüssigen auf die Länge gezogenen Theorien oder Dramaturgien. Sicher nicht die goldene Palme wert, aber sicher 1, 5 h gute Unterhaltung zum Verweilen bei derzeitigem schlechten Wetter anstatt sich so lange darüber zu beschweren;)Mehr anzeigen


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