22 Jump Street USA 2014 – 112min.

Filmkritik

Cops am College

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

In 21 Jump Street, einer sehr freien Adaption der gleichnamigen US-Fernsehserie, ließen die Undercover-Polizisten Schmidt und Jenko ein Highschool-Drogennetzwerk hochgehen. Das nun startende Sequel rekonstruiert die Muster des Vorgängers bisweilen haargenau, entpuppt sich erstaunlicherweise aber als der bessere Film.

Richtig auskosten können die ungleichen Polizistenfreunde Schmidt (Jonah Hill) und Jenko (Channing Tatum) ihren Erfolg aus 21 Jump Street nicht. Als sie die Verhaftung einer Drogengang verpatzen, werden sie abermals zu einer Undercover-Mission verdonnert. 22 Jump Street heißt das Spezialprogramm, das die Buddys an ein hiesiges College führt. Dort hat die neue Droge "WhyPhy" ("Wi-Fi" gesprochen) bereits ein erstes Todesopfer gefordert. Auf der Suche nach den Dealern tauchen Schmidt und Jenko in das verlockende Studentenleben ein und müssen plötzlich erkennen, dass sie sich in unterschiedliche Richtungen bewegen.

Schon 21 Jump Street nahm sich selbst und die zugrunde liegende TV-Serie nicht wirklich ernst. Genüsslich arbeitete sich der Film an Genre-Klischees und Standardsituationen ab und bot den beiden Hauptdarstellern die perfekte Bühne für anarchische Buddy-Komik. Im Sequel führt das Regie-Duo Phil Lord und Christopher Miller (Lego) den eingeschlagenen Kurs konsequent fort. Hauptzielscheibe der selbstironischen Seitenhiebe ist der zweifelhafte Ruf, den Fortsetzungsfilme aus Hollywood gemeinhin genießen. So werden ganz bewusst diverse Handlungsbausteine des Originals recycelt, wobei die Figuren die Ähnlichkeiten offen thematisieren. Ein Meta-Spiel, das viele Pointen hervorbringt, sich zum Ende hin allerdings etwas abnutzt.

Dass der Actionspaß nicht unter seinen manchmal arg vulgären Derbheiten leiden muss, ist vor allem Jonah Hill und Channing Tatum (beide zudem als Produzenten involviert) zu verdanken. Ihr jederzeit stimmiges Zusammenspiel sorgt nicht nur für zahlreiche Lacher, sondern fängt auch kleinere Drehbuchhänger auf – etwa die holprig angebahnte Entzweiung der beiden Polizei-Buddys.

Obwohl die Geschichte insgesamt hanebüchen ausfällt, sorgen eine Reihe abgedrehter Einfälle (Hill war erneut an der Entwicklung der Filmidee beteiligt) für reichlich Abwechslung. Erwähnenswert ist hier in jedem Fall der etwas umfangreichere Auftritt des cholerischen Vorgesetzten Captain Dickson (Ice Cube), der in den Mittelpunkt eines überraschenden und lustigen Subplots rückt. Nicht entgehen lassen sollte man sich den Abspann, der die spielerische Note von 22 Jump Street noch einmal bekräftigt.

25.06.2014

4

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Kommentare

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dulik

vor 6 Jahren

Wie bereits der erste Teil eine witzige und unterhaltsame Action-Komödie, der es aber an Originalität mangelt. "22 Jump Street" ist eine 1:1 Kopie des Vorgängers und bietet damit wenig Neues. Wer aber den ersten Teil mochte, wird auch hiermit seine Freude haben.
6.5/10


Barbarum

vor 9 Jahren

Immer noch witzig, aber doch auch mit den gewohnten Ermüdungserscheinungen einer Fortsetzung, die auch gleich gekonnt in die Handlung mit einbezogen werden. Trotzdem war der erste um eine Spur besser und ich hoffe, dass sie es beim einen Sequel bewenden lassen.


Jan24

vor 9 Jahren

Gute Fortsetzung! Tolle Szenen und gute Unterhaltung mit einwenig Action.


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