Thor: The Dark Kingdom USA 2013 – 112min.

Filmkritik

Ein Film wie Donnerhall

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Marvel wird immer besser darin, das filmische Universum all seiner Helden zu einen und deren Geschichten nicht nur größer, sondern auch intensiver werden zu lassen. Bei Thor: The Dark World ist das Kunststück gelungen, den Vorgänger zu übertrumpfen. Die Figuren müssen nicht länger vorgestellt werden, die Geschichte beginnt sofort mit einem Hammerschlag.

Die Neun Reiche sind in Gefahr: Malekith führt seine Dunkelelfen an, um die Finsternis über die Welten zu bringen. Alles, was er dazu noch braucht, ist der Äther, mit dem er unbesiegbar werden würde. Dieser Äther findet in Jane Foster einen neuen Träger, weswegen Thor nicht nur die Frau, die er liebt, schützen, sondern auch die Neun Reiche vor dem Untergang bewahren muss. Dazu benötigt er die Hilfe seines Bruders Loki. Aber kann er diesem wirklich vertrauen?

Alan Taylor, dessen bekannteste Arbeit einige Episoden der Serie Game of Thrones darstellt, bringt die dort gezeigte Sensitivität auch bei Thor: The Dark Kingdom ein. Inhaltlich ist alles größer, aber nicht nur das, auch Asgard erscheint nun vielschichtiger. Was im ersten Teil opernhafter Pomp war, wird nun zu einer Welt, die aus mehr als nur der Thronhalle des Allvaters Odin besteht. Das erdet den Film, der ironischer Weise nur wenig Zeit auf der Erde verbringt. Auch das ist eine der Stärken dieses neuen Thor-Abenteuers, das kosmischer daherkommt und den Fantasy-Aspekt des Vorläufers zugunsten harter Science-Fiction fallen lässt. Wenn nicht nur mit Schild und Schwert, sondern auch mit Strahlenkanonen gekämpft wird, dann wirkt das im ersten Moment befremdlich, weist aber alsbald ganz eigenen Charme auf.

Nicht nur die Neun Reiche sind runder, auch die Figuren werden großzügiger behandelt. Hatten Rene Russo als Thors Mutter, Idris Elba als Heimdall oder Kat Dennings als Darcy im ersten Teil kaum etwas zu tun, erhält hier praktisch jeder Ase und Mensch eine wichtige Szene. Der Film fühlt sich dadurch reicher an, da er trotz allen Bombasts immer wieder Momente findet, in denen die Figuren glänzen dürfen. Selbst Loki, bislang wenig mehr als ein eindimensionaler Schurke, erlebt hier vielschichtige Vertiefung.

Neben gigantischem Spektakel, atemberaubenden Kampfsequenzen und erlesenen Effekten gibt es sogar eine Prise Humor. Er wirkt nie wie ein Fremdkörper, sondern passt sich organisch der Geschichte an. Wenn Thor in Janes Wohnung zeigt, wo der Hammer hängt, dann ist das in der Tat zum Schreien komisch. Thor: The Dark Kingdom ist Blockbuster-Kino, wie man es liebt: groß, episch, emotional und sogar witzig. Wie immer gilt: Den Abspann abwarten, diesmal gibt es gleich zwei Szenen zu sehen.

08.03.2024

5

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Kommentare

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Barbarum

vor 7 Jahren

Die Exposition ist doch reichlich langatmig geraten und vieles erscheint doch recht beliebig. Doch gegen Ende nimmt der Film etwas Fahrt auf, und weiss dann auch zu unterhalten. So lässt sich immerhin festhalten, dass der zweite Teil besser geraten ist als der erste.


yanni01

vor 9 Jahren

Mir hat er sogar einen Ticken besser gefallen als der erste Teil. Meine absolute Empfehlung.


magix

vor 9 Jahren

Fand den ersten ein Spürchen besser, aber auch dieser war gut umgesetzt


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