The Last Stand USA 2013 – 108min.

Filmkritik

Filmballett des Grauens

Michael Lang
Filmkritik: Michael Lang

Arnold Schwarzenegger spielt den behäbigen Sheriff einer verschlafenen Kleinstadt, die von der Bande eines entflohenen mexikanischen Drogenbosses heimgesucht wird. Der koreanische Regisseur Kim Ji-woon hat einen temporeichen, gewitzten Actionfilm im Stil eines inszenierten High-Tech-Western inszeniert. Und mittendrin glänzt der Ex-Terminator als selbstironischer, furchtloser Ritter im Kampf für Recht und Gerechtigkeit.

Die Bürde des hohen Amtes, eine Ehekrise und das fortschreitende Alter haben dem Kultstar Arnie etwas zugesetzt. Er ist runder, runzliger, behäbiger geworden. Doch unter der Regie des Koreaners Kim Ji-woon rappelt sich der muskelbepackte Gendarmensohn aus Österreich in einer massgeschneiderten, dankbaren Rolle auf. Als Sheriff Ray Owens erfährt er, dass in Sommerton Junction ein kauziger Farmer umgebracht worden ist, weil das FBI geschlampt hat. In Los Angeles ist den arroganten Jungs und Mädels von der Bundespolizei nämlich beim Gefangenentransport in die Todeszelle der brandgefährliche junger Drogenboss Gabriel Cortez mitsamt einer weiblicher Geisel entwischt. Nun versucht der Schnösel ins heimatliche Mexiko abzuhauen.

Natürlich würde sich ein Helikopter als Transportmittel anbieten. Doch Autofan Cortez düst mit einem Chevrolet Corvette C6 ZR1-Boliden und einer skrupellosen Gang-Eskorte auf Sommerton Junction zu. Warum tut er das? Nicht weil sein Jäger Schwarzenegger im Gegensatz zum Kollege John Travolta keine Pilotenlizenz besitzt, sondern weil The Last Stand als High-Tech-Western angelegt ist. Und da werden offene Rechnungen unter Männern noch immer auf Gottes Erdboden geregelt. Auge um Auge, Zahn um Zahn.

Und nun gibt es Actionkino pur, wobei das Publikum alles bekommt, was es erheischt und verdient: Stunts, Materialschlachten mit fürchterlich altmodischen, aber hundertprozentig wirksamen Tricks. Und ein paar prominent besetzte Nebenfiguren obendrauf: Forest Whitaker als überforderter FBI Mann oder Senior Harry Dean Stanton in seinem kürzesten aber bestimmt nicht schlechtesten Auftritt.

Die Story ist zwar hirnrissig, aber Klappern gehört immer zum Handwerk. Und spätestens beim fast schon Shakespeare-würdigen Showdown auf einer leeren Brücke zwischen dem bösen Youngster und dem guten Oldie freut man sich ohne Häme. Das Comeback des Brachial-Mimen mit dem haarsträubendsten aller Akzente ist geglückt: Arnold Schwarzenegger ist wieder da. Ein bauernschlauer und verblüffend selbstironischer Choreograf in einem Filmballett des Grauens. Chapeau, Governor!

18.02.2024

4

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Kommentare

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oscon

vor 9 Jahren

Routinierter Actionfilm im Westernstil mit einem in die Jahre gekommenen Arnold Schwarzeneggger und einer gehörigen Portion Humor!
Die Sidekicks Johnny Knoxville, Robert Santoro, Peter Stomare oder auch Forest Whitaker agieren auf der Höhe.
Zwar ist die Handlung vorhersehbar, macht aber jede Menge Spass! 3 Sterne (***)Mehr anzeigen


Mikelking

vor 10 Jahren

Spannender Actionfilm mit Schwarzenegger.
Weiter so!


zmoergi

vor 10 Jahren

Arnold hat es noch immer drauf! Er ist zwar in die Jahre gekommen, punktet aber umso mehr mit Selbstironie. Dies hat man auch schon in The Expandables 2 gesehen. als Sheriff ist Arnold eine super Besetzung und verkörpert die Rolle gut. Die Story hingegen ist jedoch gerade zu Beginn ziemlich verwirrend und langatmig. Die action bringt hier zumeist die Z1 die durch den ganzen Film führt, mehr aber auch nicht. Für mich ein durchschnittlicher Film bei dem Arni sicherlich noch ein besseres Drehbuch verdient hätte.Mehr anzeigen


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