Der Hobbit: Smaugs Einöde Neuseeland, USA 2013 – 161min.

Filmkritik

Durch Dunkelheit ins Feuer

Thomas Hunziker
Filmkritik: Thomas Hunziker

Die Reise geht weiter. Regisseur Peter Jackson begleitet in The Hobbit: The Desolation of Smaug die Reise von Bilbo und seinen 13 Zwergen von den Höhlen der Kobolde bis zum Einsamen Berg. Der mittlere Teil der epischen Fantasy-Trilogie bietet wieder reichlich Spektakel und Spannung.

Wie schon in The Hobbit: An Unexpected Journey ist der Rahmen für die Geschichte vorgegeben. J. R. R. Tolkien erzählte in The Hobbit, der Vorgeschichte von The Lord of the Rings, wie sich der Hobbit Bilbo Baggins (Martin Freeman) zusammen mit 13 Zwergen und dem Zauberer Gandalf (Ian McKellen) auf ein gefährliches Abenteuer begibt und unterwegs einen magischen Ring findet. Nachdem die Gruppe um Bilbo in An Unexpected Journey aus den Höhlen von Kobolden entkommen sind, stossen sie in The Hobbit: The Desolation of Smaug bis zum Einsamen Berg vor, wo der fürchterliche, feuerspeiende Drache Smaug (Stimme: Benedict Cumberbatch) die Schätze und den legendären Arkenstone bewacht, die er vom Zwergenvolk geraubt hat.

Peter Jackson und seine Co-Drehbuchautoren haben in die mittlere Episode von The Hobbit die Kapitel 7 bis 14 aus dem Roman gepackt und einige Informationen aus unvollendeten Erzählungen von Tolkien hinzugefügt. Bilbo und die Zwerge müssen ohne Unterstützung von Gandalf den dunklen Mirkwood durchqueren, wo ihnen Spinnen und Elfen auflauern. Bei den Elfen taucht auch Legolas (Orlando Bloom) auf, eine Ergänzung zur Vorlage von Tolkien. Die Filmemacher haben zudem das Leitmotiv der Verfolgung durch die von bösen Mächten angetriebenen Orks beibehalten. Und während sich Gandalf im Buch bald einmal aus der Geschichte verabschiedet, erforscht er im Film unterstützt von Zauberer Radagast (Sylvester McCoy) die Gründe für das Erstarken der dunklen Kräfte in Mittelerde.

Im Gegensatz zur ersten Episode weichen die Drehbuchautoren im zweiten Teil stärker von der Vorlage ab. Die Haupthandlung bleibt natürlich gleich, doch manche Stelle wurde gekürzt, andere Elemente wurden ausgebaut oder vollständig ergänzt. So taucht bei den Elfen nicht nur Legolas, sondern auch eine weibliche Elfe (Evangeline Lilly) auf, die romantische Gefühle für einen der Zwerge entwickelt. Ausserdem räumt Jackson dem Bogenschützen Bard (Luke Evans) mehr Raum ein. Bei Tolkien wird diese zentrale Figur etwas gar knapp eingeführt. Obschon nicht jede Änderung gleich sinnvoll und notwendig erscheinen mag, tragen die Eingriffe dazu bei, dass auch The Desolation of Smaug eine Struktur erhielt, die perfekt zu den übrigen filmischen Erzählungen aus Mittelerde passt.

Formal bietet The Hobbit: The Desolation of Smaug das gleiche Spektakel wie die übrigen Filme. Die visuellen Effekte sind mehrheitlich überwältigend, das virtuose Timing mit der Vermischung von zahlreichen Schauplätzen sorgt für packende Szenen und die Ausstattung ist einmal mehr höchst beeindruckend. Und wer in der ersten Einstellung in Bree gut aufpasst, sieht zudem Peter Jackson durch das Bild huschen.

11.01.2017

4

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Kommentare

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dulik

vor 4 Jahren

"Der Hobbit: Smaugs Einöde" hat zu Beginn noch einige Längen, dann kommt die Geschichte aber immer mehr in Fahrt und kann insbesondere durch die handwerkliche Machart überzeugen. Grandios ist der Schlussabschnitt, bei dem der Drache "Smaug" zum Einsatz kommt. Dessen unheimliche und zugleich schöne Präsenz kommt hervorragend zur Geltung und zeigt auf, wie fortgeschritten die Animationstechnik mittlerweile ist. Mit einem Cliffhanger der Sonderklasse wird die Spannung auf das Finale dann auf das Maximum getrieben.
9/10Mehr anzeigen


Barbarum

vor 8 Jahren

Etwas besser als der erste Teil der Hobbit-Trilogie, aber immer noch völlig überflüssig. Ausser der Gier nach Geld fällt mir kein Grund ein, warum man den Kinderbuchklassiker auf drei Teile ausdehnen musste. Alles was dadurch entstand, sind zu viele Längen. Auch wenn handwerklich toll gemachte Längen.Mehr anzeigen


finkli75

vor 8 Jahren

Genialer Film...!


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