Safe Haven - Wie ein Licht in der Nacht USA 2013 – 115min.

Filmkritik

Im sicheren Hafen

Patrick Heidmann
Filmkritik: Patrick Heidmann

Manche gar nicht mal so böse Zunge behauptet gerne, dass alle Nicholas Sparks-Verfilmungen eigentlich ein und derselbe Film seien. Vollkommen von der Hand zu weisen ist dieser Einwand nicht. Denn tatsächlich funktionieren die Geschichten des amerikanischen Bestseller-Autors immer nach dem gleichen Muster. "Safe Haven", die inzwischen achte Adaption eines seiner Romane, stellt da keine Ausnahme dar.

Davon, dass wir zu Beginn eine junge Frau sehen, wie sie blutverschmiert und mit einem Messer in der Hand von einem Tatort flüchtet, sollte man sich nicht täuschen lassen. Die Welt des Nicholas Sparks (hier erstmals auch als Produzent beteiligt) ist per Definition eine heile, deswegen sollte man an der Unschuld dieser Katie Feldman (Julianne Hough) nicht zu viel zweifeln, auch wenn sie hier bald wegen Mordes gesucht wird. Insgesamt ist der zaghafte Abstecher ins Thriller-Genre ohnehin Nebensache: alles andere kommt genauso, wie man es erwartet.

Katie nämlich landet in Southport, einem idyllischen Küstenörtchen in North Carolina, wo sie unerkannt ein neues Leben beginnen will. Sie mietet sich ein Häuschen im Wald, findet einen Job als Kellnerin und selbstverständlich begegnet sie auch bald einem wunderbaren Mann. Alex Wheatley (Josh Duhamel) ist Witwer, allein erziehender Vater zweier Kinder und eigentlich zu traumhaft, um wahr zu sein. Sehr langsam, aber doch sehr sicher kommen sich die beiden näher. Wobei es sich von selbst versteht, dass erst noch ein paar Hindernisse überstanden werden müssen, bevor diese beiden ganz offensichtlich füreinander Bestimmten auch wirklich zusammenfinden. Und so haben die Kinder nicht nur einen "Wir vermissen Mama"-Moment, sondern es steht auch ein echter Konflikt ins Haus, als plötzlich Fahndungsplakate mit Katies Konterfei auftauchen und ein finsterer Fremder nach ihr zu fragen beginnt.

Nicht nur, dass alles sich exakt so entwickelt, wie man es erwartet, ist typisch Sparks. Auch sonst setzt Regisseur Lasse Hallström (weit entfernt von der Form seiner Oscar-nominierten Filme wie The Cider House Rules) auf all die Elemente, die man aus den ersten sieben Verfilmungen des millionenschweren Schriftstellers kennt. Die sonnendurchfluteten Bilder von Kleinstadt und Strand sind traumhafter als in jedem Tourismusprospekt. Die frisch Verliebten werden natürlich von einem Regenguss überrascht, der aufs Romantischste dabei hilft, sich ihrer Kleidung zu entledigen. Und die Dialoge sind mal wieder von einer Schlichtheit, die ihresgleichen sucht.

Wer empfänglich ist für solch süßliche Schnulzigkeit, kommt in "Safe Haven" voll auf seine Kosten, denn der Film versteht es vorzüglich, in genau den richtigen Momenten auf die Tränendrüse zu drücken (woran auch der unerwartet übersinnliche Twist am Ende nichts ändert). Der einzige Unterschied zu anderen Sparks-Verfilmungen liegt somit in der Hauptdarstellern: Hough und Duhamel sind eher für gutes Aussehen als für Schauspieltalent oder Leinwandpräsenz bekannt, und daran ändert sich auch mit diesem Film nichts. Mit Ryan Gosling und Rachel McAdams in der bislang besten Sparks-Verfilmung The Notebook können die beiden keinen Moment mithalten.

17.02.2024

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Kommentare

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Patrick

vor 7 Jahren

Die Bilderbuch Aufnahmen und dessen Charmante Darstellern und der tolle Soundtrack machen die gemächlich erzählt und die nach Schema F erzählte Story erträglicher.Dafür gibt's 3.1/2 Taschentücher von 5.


oscon

vor 7 Jahren

Sicher hat man solch eine Story, um eine vom psychotischen Mann beherrschte Frau, die flüchtet, um ein neues Leben anzufangen so oder so auch schon im Kino oder TV gesehen; ich denke da an Douple Jepardy oder auch Sheldon's Kalte Glut.
Allerdings bauen die Inszenierungen von Nicholas Parks Romanen neben der (wunderschönen) Landschaft North Carolinas immer auf mehrere Erzählebenen, die dann erst ganz am Schluss zusammengefügt werden.
So wirkt vor allem neben den romantsichen und Thrillerelementen, die überraschende mystische Wendung am Schluss, welche diesem Film das Prädikat "etwas besonderes" verleiht.
Der Cast ist mit Josh Duhamel (Transformers) und Julianne Hough (Rock of Ages) ausserdem hübsch besetzt.Mehr anzeigen


Barbarum

vor 8 Jahren

Beginnt mysteriös, wird dann aber doch vorhersehbar und einfach lächerlich.


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