Kokowääh 2 Deutschland 2013 – 122min.

Filmkritik

Alles wie gehabt

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Nach seinem desaströsen Ausflug ins Reich der Action kehrt Til Schweiger ins Fach der seichten Komödie zurück. Schweiger - Autor, Regisseur, Produzent und Hauptdarsteller in Personalunion - ist mitten in seiner Wohlfühlzone. Mit Kokowääh 2 wagt er nichts, doch der Erfolg wird ihm (fast) sicher sein.

Drehbuchautor Henry (Til Schweiger) wechselt das Metier und versucht sich als Produzent, während sich seine Katharina (Jasmin Gerat), mittlerweile junge Mutter, um ihre Karriere kümmert und die gemeinsame Wohnung verlässt. Dafür zieht Tristan (Samuel Finzi) ein und müht sich zusammen mit Henry bei der Erziehung von Magdalena (Emma Schweiger). Leichter gesagt als getan, denn das Mädchen ist zum ersten Mal verliebt. Damit nicht genug, versucht das neue Kindermädchen Henry zu verführen.

Da die Figuren bekannt sind, kommt die Geschichte schneller in Gang als noch beim Vorgänger. Ermüdungserscheinungen lassen sich aber dennoch nicht übersehen, da Schweigers Drehbuch sich auf Altbewährtes verlässt. Für die Protagonisten werden ausreichend Fettnäpfchen bereitgestellt, die für ein ordentliches Maß an Situationskomik sorgen. Das Ganze wird dann mit teils recht pointierten Dialogen abgeschmeckt.

Allerdings schreckt Kokowääh 2 auch nicht davor zurück, sich in humoristische Niederungen zu begeben, um noch einen Lacher abzustauben. Was erprobt ist, versucht man gerne wieder, egal, wie ausgelutscht der Gag sein mag. So etwa das Baby auf dem Wickeltisch, das den Papa zielgenau beim Erleichtern der Blase trifft. Damit nicht genug: Es wird auch verbal derber, was bei den Erwachsenen noch funktionieren mag, aber doch fragwürdig ist, wenn der Autor solche Dialoge den Kindern in den Mund legt.

Seine Abscheu vor der Boulevardpresse kann Schweiger nicht verbergen. Mehr als einen Seitenhieb gibt es auf die Regenbogenpresse, die oft kein gutes Haar an Schweiger lässt. Das könnte Schweiger negativ ausgelegt werden, wäre er nicht auch zur Selbstironie fähig, die sich nicht nur in der Parodie des nach wie vor grassierenden Casting-Fiebers äußert.

Den Mangel an Originalität macht Kokowääh 2 durch flotte Erzählmuster wett. Die Handlung wird konsequent vorangetrieben, so etwas wie Leerlauf kommt gar nicht erst auf. Ist auch nichts an diesem Film überraschend, so ist die Melange aus Familienleben und überzogenem Humor immer gefällig anzuschauen. Das mag alles streng nach Formel sein. Aber Schweiger weiß zumindest, wie man diese Formeln effektiv einsetzt.

07.02.2013

3

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Kommentare

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eniisenseless

vor 8 Jahren

Sehr unterhaltsam.


Mikelking

vor 9 Jahren

Gute deutsche Komödie. Das einzige, was mich am Film gestört hat ist, dass jede zweite Person nuschelt (allen voran natürlich Til Schweiger:)


Gina Buess

vor 10 Jahren

Immer wieder lustig:)


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