Grudge Match - Zwei vom alten Schlag USA 2014 – 113min.

Filmkritik

Rivalen auf Lebenszeit

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Zwei verfeindete Ex-Boxer wollen es nach 30 Jahren Abstinenz noch einmal wissen und lassen sich zu einem Entscheidungskampf überreden. Niemand Geringeres als Robert De Niro und Sylvester Stallone stehen sich in dieser launigen, aber vorhersehbaren Sportlerkomödie gegenüber.

Billy "The Kid" McDonnen (Robert De Niro) und Henry "Razor" Sharp (Sylvester Stallone) sind Anfang der 80er Jahre erbitterte Rivalen im Boxring. Da jeder den anderen einmal bezwingen kann, soll ein dritter Kampf für eine Entscheidung sorgen. Ohne Angabe von Gründen hängt Sharp jedoch seine Boxhandschuhe an den Nagel und ruiniert damit die Karrieren der beiden Sportler. 30 Jahre später wittert ein umtriebiger Promoter (Kevin Hart) die große Chance auf eine Wiederbelebung des Revanchematches. Billy ist hellauf begeistert, und auch Henry stimmt dem Kampf nach anfänglichem Widerwillen zu. Damit beginnt für die gealterten Boxer eine harte Trainingszeit mit allerlei persönlichen Auseinandersetzungen.

Wie es das konventionell gestrickte Drehbuch will, sind die beiden Protagonisten ihrem Wesen nach grundverschieden. Während Billy als finanziell abgesicherter Draufgänger und Frauenheld auftritt, der ein Entscheidungsmatch stets herbeigesehnt hat, ist Henry ein bodenständiger Mensch, der mit seiner Arbeit in einem Stahlwerk über die Runden zu kommen versucht und seiner Karriere nicht mehr hinterhertrauert.

Zu allem Überfluss steht zwischen den beiden Männern auch noch eine Frau: Henrys frühere Freundin Sally (Kim Basinger), deren kurze Affäre mit Billy das Ende der Beziehung bedeutete. Komplettiert wird der emotionale Verwicklungsreigen schließlich durch Billys Sohn B. J. (Jon Bernthal), der aus der gemeinsamen Nacht mit Sally hervorgegangen ist und nun das Training seines bislang abwesenden Vaters übernimmt.

All das ist genretypisch, berechenbar und damit wenig originell. Dass Grudge Match nicht in andauernder Beliebigkeit versinkt, liegt an der selbstironischen Haltung, die den Film durchzieht. Augenzwinkernd wird an das Alter der Hauptdarsteller und ihre früheren Paraderollen erinnert. Verweise auf die Genreklassiker Rocky und Raging Bull grüßen an jeder Ecke und verleihen dem Geschehen eine fast nostalgische Aura. Auch wenn nicht jeder Gag ins Schwarze trifft, sorgen die verbalen Scharmützel zwischen De Niro und Stallone für einige witzige Momente. Eine überzeugende Figur macht zudem Alan Arkin, der Henrys hartgesottenen Trainer mimt und sich mit trockenem Humor in den Vordergrund spielen kann.

Übrigens.: Wer den Abspann abwartet, wird mit einer witzigen Überraschung belohnt.

01.03.2024

3

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Kommentare

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Barbarum

vor 7 Jahren

Bis in die Nebenrollen hervorragend besetzter Boxerfilm, mit zwei Ikonen des Genres, die ihre Glanzrollen hier amüsant auf die Schippe nehmen, wenngleich natürlich "Grudge Match" in keiner Weise weder mit "Rocky" noch "Ragin Bull" mithalten kann.


Mikelking

vor 9 Jahren

Mal abgesehen von einer Prise Humor unterscheidet sich der Film nicht sonderlich vom neusten Rocky Film. Der Film ist nicht schlecht, hat allerdings auch keine Höhenpunkte. Sly sollte sich langsam aber sicher mal von den Boxfilmen verabschieden und mit anderen Actionfilmen weiter machen.


Gelöschter Nutzer

vor 9 Jahren

Mit viel Liebe und Humor zur Selbstironie, als würden Entscheidungen den Menschen jung halten oder wir beim Altern Runde um Runde besser werden


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