G.I. Joe: Retaliation USA 2013 – 110min.

Filmkritik

Action-Figuren retten die Welt

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Mit einjähriger Verspätung kommt G.I. Joe: Retaliation in die Kinos. Hat sich das Warten gelohnt? Nicht, wenn man auf mehr Channing Tatum gehofft hat. Sein Kumpel Dwayne Johnson reißt sich das Sequel unter den Nagel.

Die Elite-Truppe G.I. Joe wird nach einem Auftrag in Pakistan von eigenen Truppen angegriffen. Der US-Präsident hat sie in eine Falle gelockt, denn in Wahrheit ist er ein ganz anderer: Der Verkleidungskünstler Zartan, der den Cobra Commander befreien will, damit dieser seinen Plan zur Ergreifung der Weltherrschaft in Gang setzen kann. Doch drei der Joes haben das Massaker überlebt und setzen nun alles daran, die freie Welt zu retten.

Das klingt total hanebüchen - und das ist es auch. Der Plot ist geradezu beschämend in seiner Naivität. Die unterentwickelten Figuren, die lediglich als Funktionsträger dienen, sind kaum mehr als Staffage in einem Film, der zwar nie langweilig ist, aber auch nicht mehr als eine einzige Action-Kaskade. Die Action steht über allem - über Sinn, Logik, den Figuren, ja sogar der Stimmigkeit. Regisseur John M. Chu interessiert sich offensichtlich nicht für die zahlreichen Anschlussfehler seines Films.

Bewegung und Dynamik, Handkantenschläge und Schwertschwingerei, Geballer und Getöse: Das sind die Bestandteile von G.I. Joe: Retaliation. Dass die mit albernen Codenamen versehenen Figuren - die Vorlage ist nun mal Spielzeug für Kids - dennoch irgendwie zu gefallen wissen, liegt nur an den sympathischen Schauspielern, allen voran Dwayne Johnson, der als neuer Anführer der Joes auch gleich Besitzanspruch auf die Reihe anmeldet. In einer Nebenrolle agiert Bruce Willis, der mittlerweile leider zum Klischee seiner Selbst verkommen ist. Er sollte sich auf seine Wurzeln als Schauspieler besinnen und die Action an den Nagel hängen.

Der Film hat nicht viel zu bieten, als reine Action-Unterhaltung ohne jeden Anspruch funktioniert er aber dann doch – und das trotz des 3D. Denn da die Konvertierung nie eingeplant war, überzeugen gerade die schnelleren Sequenzen nicht, da sie einigermaßen wirr erscheinen. Bei den bleihaltigeren Kampfeinsätzen der anderen Joes fällt die Konvertierung nicht weiter negativ auf.

G.I. Joe: Retaliation - das ist schnell erzähltes, schnell vergessenes Fast-Food-Kino ohne Nährwert. Aber wer's im Kino einfach nur krachen sehen will, ist hier gut bedient.

08.03.2024

3

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Kommentare

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Barbarum

vor 9 Jahren

Die Schauwerte sind gut und auch die Action unterhält auf ihrem Niveau. Besser als der erste Teil, aber wirklich zu empfehlen trotzdem nicht.


oscon

vor 9 Jahren

Aufgebaut auf den ersten G. I. Joe mit z. T. neuem Cast. Erzählt wird die Geschichte des Verrats an der Spezialeinheit "G. I. Joe" durch die eigene Regierung, die in Wahrheit durch die Verbrecherorganisation Cobra unterlaufen ist.
Als absoluter Story-Fehlgriff muss der (vermeindliche?) Tot der von Channing Tatum gespielten Figur "Duke" angesehen werden.
Die Geschichte ist im Gegensatz zum ersten Teil nur bedingt unterhaltsam, hat ein paar (gewaltige) Logiklöcher und keine richtigen Helden oder Bösewichte aufzuweisen! Schwach 2 Sterne (**)Mehr anzeigen


gella

vor 9 Jahren

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