Nix Wie Weg - Vom Planeten Erde Kanada, USA 2013 – 89min.

Filmkritik

Brüder in Not

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Zwei grundverschiedene Alien-Brüder, die auf der Erde in große Gefahr geraten, stehen im Mittelpunkt eines launigen, aber harmlosen Animationsabenteuers, das eine mehrjährige Entwicklungs- und Produktionsphase mit allerhand Turbulenzen hinter sich hat.

Während der Alien-Astronaut Scorch Supernova (Originalstimme: Brendan Fraser) einen gefährlichen Einsatz nach dem nächsten absolviert und von den Bewohnern des Planeten Baab als Held gefeiert wird, fristet sein zurückhaltender Bruder Gary (Rob Corddry) ein weniger aufregendes Dasein im Kontrollcenter der Weltraumbehörde BASA. Auch wenn er Scorch über die Monitore entscheidend unterstützt, sehen alle in ihm nur einen ängstlichen Langweiler. So auch sein Sohn Kip (Jonathan Morgan Heit), der seinen beliebten Onkel anhimmelt und verärgert ist, dass Gary Scorch nicht helfen will, als dieser bei einer Mission auf der gefürchteten Erde gefangen genommen wird. Nach kurzem Zögern ändert der Computer-Nerd allerdings seine Meinung und bricht zur Rettung seines Bruders auf.

Flott und anschaulich unterstreicht der Prolog die Gegensätzlichkeit der beiden Hauptfiguren, die als Motor der Geschichte dient. Kriegen sich der Draufgänger und der Technikexperte anfangs ständig in die Haare, nähern sie sich über das gemeinsame Abenteuer immer weiter an. Ein schlichter wie altbekannter Plotverlauf, der die kleinen Zuschauer jedoch recht annehmbar bei Laune halten dürfte, da die knuddeligen Aliens überzeugende Sympathieträger abgeben, Action-Einlagen für etwas Tempo sorgen, und Slapstick-Momente leicht verdaulichen Humor bieten.

Um auch Erwachsene für den Film zu begeistern, setzen die Macher, wie es im Animationsgenre fast schon üblich ist, auf popkulturelle Zitate und Anspielungen aller Couleur. Eine Aufwertung des vorhersehbaren Geschehens stellt sich dabei aber nur sporadisch ein. Etwa wenn sich Gary ein Aufklärungsvideo über die Erde anschaut, das den manchmal barbarischen Charakter der Menschen und ihre Kriegslust kritisch beleuchtet. Leider werden viele Pointen totgeritten (Stichwort: Namen bekannter Regisseure) oder wirken arg gezwungen. So, als hätte man sie nachträglich über die Handlung gestülpt. Möglicherweise das Ergebnis des problembehafteten Drehbuchprozesses, der zahlreiche Rewrites hervorgebracht haben soll.

Optisch bewegt sich Escape from Planet Earth mit seinen farbenfrohen, aber wenig spektakulären Bildern auf annehmbar-durchwachsenem Niveau. Ein Eindruck, der auch den Film als Ganzes treffend beschreibt: leicht konsumierbare Animationskost, die den großen Genrevorreitern deutlich hinterherhinkt.

16.06.2014

3

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Kommentare

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Gelöschter Nutzer

vor 9 Jahren

mir hats gefallen:)


Taz

vor 9 Jahren

Guter Start, dann geht die Luft raus. Schade.


LeoniSacha

vor 9 Jahren

Gut gemachter Film für die ganze Familie.
Die deutsche Version ist sehr lustig, wir mussten sehr viel lachen.
Kann ihn nur weiter empfehlen.


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