Elysium USA 2013 – 109min.

Filmkritik

Arm gegen Reich

Björn Schneider
Filmkritik: Björn Schneider

Slumbewohner Matt Damon als Klassenkämpfer im neuen Sciene-Fiction-Film von District 9-Regisseur Neil Blomkamp, der auf unnachahmliche Weise Gesellschaftskritik mit visuell bestechender Action-Unterhaltung verbindet.

Es ist das Jahr 2154. Die Welt ist eine gigantische Müllhalde und zu einer Zweiklassengensellschaft verkommen. Während der Großteil der Menschheit auf dem ehemals blauen Planeten haust, haben sich wenige Privilegierte auf die Raumstation Elysium zurückgezogen. In sicherer Entfernung zur Erde schwebend, genießen die Bewohner hier ein Leben ohne Unruhen, Kriege und Hunger. Um zu verhindern, dass die Menschen ihren Weg auf die Raumstation suchen, wacht die skrupellose Secretary Rhodes (Jodie Foster) erbittert über die Einhaltung der Einwanderungsrichtlinien. Zu den Menschen auf der Erde zählt auch der Ex-Sträfling Max (Matt Damon). Eines Tages kommt es zu einem Arbeitsunfall, bei dem Max eine lebensbedrohliche Strahlendosis abbekommt. Ihm bleiben nur wenige Tage, um an die rettende Medizin zu gelangen, die es nur auf "Elysium" gibt.

Seinen ersten großen Erfolg konnte der südafrikanische Regisseur Neil Blomkamp vor vier Jahren mit seiner großartigen Science-Fiction-Dystopie District 9 landen. Waren es dort noch in Ghettos lebende Aliens, ist es in Elysium die Menschheit selbst, die im Elend lebt und ums Überleben kämpfen muss. Mit seinem neuen Film bleibt Blomkamp seinem District 9-Erfolgsrezept treu: Elysium ist eine visuell bestechende düstere Zukunftsparabel, die Gesellschaftskritik mit realistischer Action koppelt.

Blomkamp versteht es wie kaum ein zweiter Gegenwarts-Regisseur, optisch herausragende, wuchtige Blockbuster-Unterhaltung mit einer geschickt in die Handlung eingewobenen politischen Botschaft zu verbinden. Intensiv und authentisch, dabei nie aufdringlich, übt Blomkamp Kritik an den gesellschaftlichen Missständen in der Welt. Nachdem er sich in District 9 der Apartheid-Problematik in seiner Heimat widmete, steht in Elysium die Kapitalismus-Kritik sowie die unterschiedlichen Lebensverhältnisse in Ost und West im Mittelpunkt.

Auch darstellerisch punktet der Film. Matt Damon überzeugt als wortkarger Ex-Häftling Max, der die Sanktionen und Regeln von Elysium demütig über sich ergehen lässt. Sichtliche Freude bei der Darstellung seiner Rolle hatte auch Sharlto Copley als brutaler, monströser Söldner Kruger, der auf die Befehle von Regierungsbeamtin Rhodes wartet. Und diese wird verkörpert von eine fulminant aufspielenden Jodie Foster, die hier mit eisiger Kälte und unerbittlicher Kompromisslosigkeit agiert.

28.02.2017

4

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Kommentare

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imfis4

vor 9 Jahren

Hat mich nicht wirklich überzeugt


miami24

vor 9 Jahren

zzzzz und weg war ich (eingeschlafen).


kid_loco

vor 10 Jahren

Bin ich eigentlich die einzige, die diesen "Kraftverstärkungsanzug" (der aussieht wie eine Kreuzung aus IKEA-Bausatz und kaputtem Liegestuhl) komplett lächerlich findet?


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