Alles eine Frage der Zeit Grossbritannien 2013 – 123min.

Filmkritik

Zeitsprünge mit magischen Momenten

Rolf Breiner
Filmkritik: Rolf Breiner

Zeitreisen sind eine Sache, Zeitsprünge eine andere: In der britische Familienkomödie von Richard Curtis erfährt ein junger Mann, dass er sich begrenzt in die eigene Vergangenheit beamen kann. Das will er nutzen, um sich seine grosse Liebe zu angeln.

Ein Gespräch unter Männern: Der Vater (Bill Nighy) nimmt seinen Sohn Tim (Domhnall Gleeson) am Silvesterabend zur Seite, um ihn aufzuklären. Nein, nicht über das Eine, sondern das Besondere, das nur Männer dieser Lake-Familie betrifft. Ab dem 21. Lebensjahr können die nämlich Zeitsprünge unternehmen. Allerdings nur begrenzt und unter gewissen Voraussetzungen. Theoretisch und praktisch kann man so also seinen Werdegang ändern - und andere mit hineinziehen.

Wie heikel das sein und werden kann, erfährt Tim, als er sich zurückbeamt, um seinem Vermieter Harry (Tom Hollander), der gleichzeitig Stückeschreiber ist, ein Erfolgserlebnis zu vermitteln. Doch dadurch hat er quasi die Begegnung mit Mary (Rachel McAdams) getilgt, in die er sich bis über beide Ohren verliebt hat. Alles eine Frage der Zeit. Also muss er neue Anläufe unternehmen, um das eigene Glück zu erheischen. Im Grunde genommen, kann er Details verändern und manipulieren, aber das grosse Ganze letztlich nicht aus den Angeln heben. Sein Vater wird sterben, und daran können weder Sohn noch dieser selbst etwas ändern.

Die Vorstellung von Zeitreisen hat etwas Faszinierendes. Diverse Filme haben damit gespielt, bestens bekannt ist Michael Fox in der Reihe Back to the Future. Filmautor und Regisseur Richard Curtis begrenzt die Idee auf einen familiären Rahmen, seine Protagonisten können sich nur Zeitsprünge leisten. Das mag am Anfang etwas verwirrend sein, aber die Ebenen verzahnen sich, bis sich letztlich die Erkenntnis durchsetzt, dass magische Momente auch in der Realität münden.

Curtis verzichtet auf Hokuspokus. Er drehte in Cornwall und London und fand in den Hauptdarstellern Domhnall Gleeson als Tim und Rachel McAdams als Mary ideale Partner. Mit der intelligenten Familiekomödie setzt Curtis die lange Zusammenarbeit mit dem Produzenten Tim Bevan fort, About Time ist ihre elfte Produktion in den letzten 25 Jahren.

22.10.2013

3

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Kommentare

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dulik

vor 6 Jahren

Sehr schöner Liebesfilm, der dank einer bezaubernden Rachel McAdams zu einem richtigen Feelgood-Movie geworden ist. Die Zeitreisen weisen zwar einige Logikfehler auf, doch dies stört kaum, da diese mehr ein Mittel zum Zweck und nicht der Kern des Films sind. Die Botschaft, das Leben in vollen Zügen zu geniessen wird jedenfalls sehr glaubhaft rübergebracht.
7.5/10Mehr anzeigen


Barbarum

vor 8 Jahren

Dank des Charmes der Darsteller geht der Film schliesslich doch ans Herz und bringt einen gelegentlich auch zum Lachen, auch wenn die Zeitreise-Elemente zum Teil stören, da sie zu oft keinen Sinn ergeben.


riexx75

vor 9 Jahren

unterhaltsam, moral der geschichte ist gut


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