Die Tribute von Panem - The Hunger Games USA 2012 – 142min.

Filmkritik

Düstere Zukunftsvision

Gaby Tscharner
Filmkritik: Gaby Tscharner

Der erste Teil der Bestseller-Verfilmung zeichnet die düstere Zukunftsvision einer Gesellschaft, die ihre Konflikte von Kindern austragen lässt. In den brutalen "Hungerspielen" müssen 24 Jugendliche jährlich in einem grausamen Spiel um ihr Leben kämpfen.

In einer nicht allzu fernen Zukunft wurden die Vereinigten Staaten durch einen Staat namens Panem ersetzt. Macht und Reichtum liegen in der Hauptstadt, der Rest der Bevölkerung des in zwölf Sektoren aufgeteilten Landes leidet Hunger. Im Kohlen-Sektor lebt die 16-jährige Katniss (Jennifer Lawrence). Um ihre Familie durchzubringen, geht sie mit ihrem Freund (Liam Hemsworth) auch ausserhalb des Sektors auf Jagd nach Nahrung und Waren. Einmal im Jahr finden in Panem die "Hunger Games" statt, zu denen jeder Bezirk zwei Jugendliche schicken muss. Als Katniss' 11-jährige Schwester zum Tribut erkoren wird, opfert sie sich an ihrer Stelle. Ihre heldenhafte Tat spricht sich in der Hauptstadt schnell herum, und Katniss geht als eine der Favoriten in die Spiele um Leben und Tod, aus denen nur ein Sieger oder eine Siegerin hervorgehen kann.

Mit dem Ende von Harry Potter und vor der letzten Twilight-Folge scheint Hollywood den nächsten Kassenschlager gefunden zu haben. Basierend auf den Romanen von Suzanne Collins haben The Hunger Games aber weitaus mehr zu bieten als die Abenteuer einiger Zauber-Lehrlinge oder der Eifersucht zwischen Werwölfen und Vampiren. Themen wie die Ausbeutung der Massen durch eine kleine Gruppe von Mächtigen und Reichen oder unsere Faszination für Reality-TV sind heute so aktuell wie nie und verleihen dieser Filmserie unerwartete Tiefe.

Gary Ross stand vor der schwierigen Aufgabe, die literarischen Bestseller so zu verfilmen, dass die Fans nicht enttäuscht werden und diejenigen, die die Bücher nicht gelesen haben, trotzdem angelockt werden. Das wäre mit einer bekannteren Hauptdarstellerin wie Megan Fox, die in einer frühen Phase als mögliche Katniss gehandelt wurde, vielleicht einfacher gewesen. Aber die Wahl von Jennifer Lawrence, die 2011 für Winter's Bone für einen Oscar nominiert war, stellt sich als goldrichtig heraus. Lawrence flösst Katniss eine Mischung von Härte und Verletzlichkeit ein, die uns nie daran zweifeln lässt, dass sie die Hungerspiele gewinnen könnte. Auch Donald Sutherland als dubioser Präsident und Lenny Kravitz in der Rolle des Designers und Katniss-Vertrauten Cinna sind exzellent besetzt. The Hunger Games ist eine sozialkritische Studie über die Auswüchse des Kapitalismus und Fernsehen, die nicht nur einem jugendlichem Publikum reichlich Stoff zum Nachdenken liefert.

08.03.2024

4

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Kommentare

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cffan

vor 7 Jahren

Mein zweiter Lieblingsfilm, gleich nach Catching Fire.


Gelöschter Nutzer

vor 8 Jahren

Sehr guter Film, hammer Story und auch hammer Leistung der Schauspieler! Absolut zu empfehlen!


Legro

vor 8 Jahren

Die Schauspieler sind super!
Josh Hutcherson / Jennifer Lawrence ☺ ️ 😘


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