Killing Them Softly USA 2012 – 97min.

Filmkritik

Ganz schön hart

Björn Schneider
Filmkritik: Björn Schneider

Brad Pitt als Auftragskiller, der mit seinen Opfern kurzen Prozess macht und auf zwei Kleinganoven angesetzt wird. Neben der exzellenten Besetzung überzeugt Andrew Dominiks neuer Film vor allem durch seine gelungene Kameraarbeit und seinen schwarzen Humor, der an die besten Momente von Tarantino und den Coen-Brüdern erinnert.

Kleinganove Frankie und sein Kumpel Russell sind pleite. Um schnell wieder zu Geld zu kommen, sind sie für den Tipp eines Geschäftsmannes dankbar: In New Orleans soll ein Pokerspiel in Mobsterkreisen stattfinden, bei dem besonders hohe Geldsummen zum Einsatz kommen. Das lassen sich Frankie und Russell nicht zweimal sagen, und es gelingt ihnen tatsächlich, 30'000 Dollar zu erbeuten. Eine Schmach, die der mafiöse Veranstalter nicht auf sich sitzen lassen kann: Er engagiert den berüchtigten Auftragskiller Jackie Cogan (Brad Pitt) und dessen New Yorker Kollegen (James Gandolfini).

Killing Them Softly ist nach The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford die zweite Zusammenarbeit von Regisseur Andrew Dominik und Brad Pitt, der hier auch als ausführender Produzent wirkt. Die in Mob-Kreisen angesiedelte Story von Killing Them Softly basiert auf Andrew V. Higgins' Kult-Roman Cogan's Trade aus dem Jahr 1974, und besticht durch eine famose Besetzung, die eine ganze Reihe bekannter Mafiosi-Darsteller versammelt. Der extrem dialogreiche, Kapitalismus-kritische Gangster-Thriller kann darüber hinaus vor allem durch seine brilliante Optik überzeugen.

Killing Them Softly ist ein recht dialoglastiger Film geworden, der einen Schwerpunkt auf den bissigen Humor und ironischen Dialogwitz legt. So gehören Cogans lange, pointierte Monologe und seine Wortgefechte mit Mickey zu den Höhepunkten des Films und erinnern an den schwarzen Humor der Coen-Brüder. Daneben stechen die extrem brutalen, rohen Gewaltszenen heraus - Miller's Crossing lässt grüßen. Die Prügelszene im strömenden Regen ist nur schwer zu ertragen und gehört in ihrer Kompromisslosigkeit und Effektivität wohl zu den radikalsten Szenen dieser Art in der jüngeren Vergangenheit.

15.11.2012

4

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Kommentare

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dulik

vor 4 Jahren

Ein sehenswerter Thriller mit Brad Pit in der Hauptrolle. Ein Haufen derbe Sprüche und der schwarze Humor verleihen diesen Film den einzigartigen Charakter. Je weiter die Handlung jedoch voranschreitet, desto weniger ist ein Ziel ersichtlich und deswegen hat "Killing them softly" gegen Ende einige Längen.
7.5/10Mehr anzeigen


Mikelking

vor 10 Jahren

Der Film ist gar nicht mein Styl - da hilft auch Brad Pitt nichts!


fanya

vor 10 Jahren

Die Charaktere haben mich zu keiner Zeit interessiert.


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