Red Riding Hood Kanada, USA 2011 – 100min.

Filmkritik

Märchen für Mädels

Filmkritik: Cindy Hertach

Schwülstige "Rotkäppchen"-Verfilmung von Twilight-Regisseurin Catherine Hardwicke mit Amanda Seyfried: Das weibliche und eher junge Zielpublikum wird wohl zumindest in den Bann der hübschen (männlichen) Hauptfiguren gezogen werden.

Valerie (Amanda Seyfried) lebt in der mittelalterlichen Siedlung Daggerhorn. Ihre Eltern wollen sie mit dem Sohn des Schmieds (Shiloh Fernandez) verheiraten, doch Valerie liebt Peter (Max Richter), den Holzfäller. Die beiden planen, heimlich das Dorf zu verlassen. Doch ein Wolf tötet Valeries Schwester; sie schwört, erst dann zu fliehen, wenn sie den Mord gerächt hat. Als ein Wolfjäger (Gary Oldman) enthüllt, dass es sich bei dem Monster um einen Werwolf handelt, der tagsüber als Mensch im Dorf lebt, bricht Panik aus.

"Rotkäppchen und der böse Wolf" zählt wohl zu Europas populärsten Märchen. Seine bekanntesten schriftlichen Überlieferungen stammen aus der Feder des Franzosen Charles Perrault (1697) und den Gebrüdern Grimm aus dem späteren 19. Jahrhundert. Seither wurde der Stoff unzählige Male nacherzählt und neuinterpretiert - nun also auch als Coming-of-Age-Drama von Catherine Hardwicke (Twilight - Bis(s) zum Morgengrauen). Den typischen Vorlieben eines weiblichen Teenager-Zielpublikums entgegenkommend, legt sie in ihrer sehr freien Adaption das Schwergewicht auf die zwischenmenschlichen Konflikte der gutaussehenden Hauptfiguren. Nicht zu übersehen sind auch die stark romantisierenden Stimmungen, die sich dank grosszügig eingesetztem Weichzeichner und märchenhaften Szenerien durch den gesamten Film ziehen.

Handlung und Charakteren bleiben jedoch - trotz der Bemühungen, ihnen emotionale Tiefe zu verleihen - stereotyp und jenem Gut/Böse-Schema verpflichtet, das die Gattung Märchen vorschreibt. Für die eher bescheidene Spannung der blutleeren Produktion sorgt die permanente Bedrohung des Werwolfs (das wohl zweifelhafteste CGI-Produkt der letzten Jahre), kitschig anmutende Gruselelemente und das klassische Konzept des Whodunit. Die allmähliche Aufklärung des schrecklichen Geheimnisses mündet in einem umständlichen Ende, das auch der allerletzte Zauber von Hardwickes Neuinterpretation des Märchenklassikers verfliegt.

24.03.2017

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Kommentare

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ReynX7

vor 9 Jahren

Ich wusste bis zum Schluss nicht wer der Werwolf war, und als die Person sich schliesslich zu erkennen gab, war ich total überrascht!


MissSing

vor 9 Jahren

Dieser film ist sehr gut, schau ihn immer wieder gern😻 und die jungs einfach sexy ❤ ️ ❤ ️


Gelöschter Nutzer

vor 12 Jahren

super spannender Film bis zum Schluss!!!


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