Real Steel Indien, USA 2011 – 127min.

Filmkritik

Wenn der Vater mit dem Sohne

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Roboter, die sich im Ring gegenseitig verprügeln? Das tönt fast wie der ultimative Traum von Michael Bay. Doch weit gefehlt: Shawn Levys Genre-Mix mit Hugh Jackman in der Hauptrolle ist in erster Linie ein berührendes Vater-Sohn-Drama.

In der nahen Zukunft hat sich der Box-Sport verändert. Nicht mehr Menschen, sondern Roboter kämpfen gegeneinander. Charlie (Hugh Jackman) ist ein kleiner Promoter, der mit den Roboterkämpfen einfach kein Glück hat. Er braucht Geld und erklärt sich bereit, seinen elfjährigen Sohn Max (Dakota Goyo) für ein paar Wochen aufzunehmen. Doch auf der langen Fahrt von einem Event zum nächsten werden aus Vater und Sohn Freunde - und mit dem Roboter Atom, den der kleine Max auf dem Schrottplatz aufgestöbert hat, finden sie einen Kämpfer, der sie bis ganz nach oben bringen könnte.

Real Steel betritt relativ bekannte Pfade. So fühlt man sich stark an den Stallone-Film Over the Top erinnert, nur dass hier statt Armdrücken eben Roboterkämpfe veranstaltet werden. Unterwegs ist man in beiden Fällen mit dem Truck. Letztlich bietet Shawn Levy mit seinem Film eine bekannte Variation einer erzählten Story. Selten hat ein Vater-Sohn-Drama besser funktioniert als hier. Die Chemie zwischen Hugh Jackman und Dakota Goyo stimmt. Zudem meistert der Junge etwas, das vielen seiner Kollegen nie gelungen ist: Er erweckt eine Rolle zu echtem Leben, die in diesen Filmen eigentlich immer nervt.

Es war die richtige Entscheidung, die Roboter nicht zu sehr zu vermenschlichen. Sie haben kein Bewusstsein, sie sprechen nicht, und sie geben auch keine Geräusche ab wie Wall-E. Und dennoch entwickelt man Gefühle für sie - oder genauer: für Atom. In den besten Momenten des Films, das sind jene mit Max und Atom, Real Steel noch andere Erinnerungen: nämlich an den Animationsfilm The Iron Giant. Manchmal möchte man gar glauben, dass Atom eben doch mehr als nur eine Maschine ist. In gewissen Momenten schafft es Levy, den Zuschauer zum Kind zu machen und den Roboter durch andere Augen sehen zu lassen.

Real Steel ist im besten Sinne ein Familienfilm, er hat für alle etwas zu bieten: Romantik für die Frauen, Action für die Männer, Roboter für die Jüngsten. Er ist der Blockbuster des Jahres, von dem man am wenigsten erwartet hat und der am meisten überrascht. Ein Feel-Good-Movie, der einfach Spaß macht.

14.03.2012

4

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Kommentare

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gefuehlsmensch

vor 10 Jahren

Ich war positiv überrascht.


Mikelking

vor 10 Jahren

Der Film ist ziemlich schwach und bloss eine neue 08/15 Produktion von Hollywood.


Pimpollo85

vor 10 Jahren

Etwas neues, Emotionaler Acctionfilm. Müsste ihn aber nicht Wiedersehen: -)


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