Ohne Limit USA 2011 – 105min.

Filmkritik

Die Pille zum Glück

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Ein New Yorker Schriftsteller kann dank einer Wunderpille sein ganzes Hirnvolumen aktivieren: Action-Thriller im Science-Fiction-Gewand von Neil Burger.

Schrifsteller Eddie Morras' (Bradley Cooper) ist ein Loser. Viel zu lange schreibt er schon an einem Roman, allzu oft treibt er sich in den Straßen und Bars New Yorks herum. Eines Tages begegnet er zufällig seinem Ex-Schwager (Johnny Whitworth), der ihm eine neue Designerdroge namens NZT anbietet. Das Mittel wirkt Wunder: Innerhalb kürzester Zeit ist Eddie in der Lage, sämtliche Kapazitäten seines Gehirns zu nutzen. Seinen Roman bringt er innerhalb weniger Stunden zu Ende. Und in Windeseile entwickelt er sich zum Finanzgenie. Doch sein rasanter Aufstieg bleibt nicht unbemerkt. Und er ist nicht der Einzige, der auf NZT angewiesen ist.

Limitless basiert auf Alan Glynns Romanerstling "Stoff". Das Potenzial, das seine Story bietet, wäre immens. Leider ist der Film zu glatt geraten, die Geschichte eine Spur zu geradlinig erzählt. Ausserdem fehlt ihr der Konflikt, den eine Hauptfigur im Verlauf einer Geschichte erleben muss. Denn dem von Bradley Cooper sehr charmant gespielten Eddie fällt einfach alles zu: Geld, Ruhm, Frau. Die Schmiere jeden Dramas fehlt jedoch. Es gibt keine Konflikte, zumindest keine erwähnenswerten.

Und schlimmer noch: Die Geschichte bietet keinen echten Gegner für Eddie. Es gibt Schurken, aber sie sind im Vergleich zu Eddie immer im Hintertreffen. Der Film versäumt es, eine Bedrohlichkeit aufzubauen. Es gelingt ihm weder mit dem NZT-gepimptem russischen Schläger und Mörder noch mit dem unbekannten Verfolger eine Kulisse der Gefahr für die Hauptfigur zu erschaffen. Nicht einmal Robert De Niro taugt zum Antagonisten. Er könnte es, aber dafür hätte seine Figur besser ausgebaut werden müssen. So bleibt er nur schmückendes Beiwerk, ein kleines Hindernis, wie alles im Leben des superoptimierten Bradley Cooper.

Optisch überzeugt der Film jedoch - besonders dann, wenn die Droge zu wirken beginnen. Die Kameraarbeit ist hier schwindelerregend, rast voran, zoomt zurück und zeigt eine unglaublich schnelle, flüchtige, aber intensive Weltsicht. Unter dem Strich präsentiert sich Limitless als ein zwar schnörkelloser, aber doch unterhaltsamer Film, der jedoch anders als seine Hauptfigur nie sein volles Potenzial entfalten kann.

04.01.2017

3

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Kommentare

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Deg89

vor 8 Jahren

Eine tolle neuartige Idee wird in einer flüssigen Story verpackt. Leider ergeben viele Plotpoints keinen Sinn und werden auch nicht ganz aufgelöst.


cehu

vor 10 Jahren

Grandios!


Patrick

vor 10 Jahren

Mit einer Wirren Story und mit Gestylten Aufnahmen so kommt Ohne Limit daher. Bradley Cooper macht auch bei Ohne Limit seinen Job gut die meisten haben Cooper bei Hangover zum ersten mal gesehen, er war aber auch schon in der Action Serie Alias mit Jenifer Garner zusehen.


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