Bad Teacher USA 2011 – 92min.

Filmkritik

Neue Brüste für den Lehrkörper

Patrick Heidmann
Filmkritik: Patrick Heidmann

Von Dangerous Minds und anderen Lehrerfilmen könnte Bad Teacher kaum weiter entfernt sein. Die Komödie liegt irgendwo zwischen Hangover und Judd-Apatow-Filmen und setzt auf die neue Deftigkeit.

Elizabeth Halsey (Cameron Diaz) hasst ihren Job inbrünstig. Als Quereinsteigerin eher zufällig im Klassenzimmer gelandet, versucht sie dort, mit möglichst wenig Aufwand ihr Pensum abzusitzen. Doch als ihr reicher Verlobter kurz vor der Hochzeit dahinter kommt, dass sie nur auf sein Geld aus ist und Elizabeth kurzerhand rausschmeißt, bleibt ihr nach den Sommerferien nur der Weg zurück zur Schule.

Dort gestaltet sie - meist verkatert - ihren Unterricht bevorzugt mit dem Zeigen von Filmen, pflaumt ihre Schüler und Kollegen an und reißt sich beim wohltätigen Autowaschen schon mal einen Großteil der eingesammelten Spenden unter die langen Fingernägel. Den Traum vom wohlhabenden Ehemann hat Elizabeth indes noch nicht aufgegeben; dabei soll eine Brustvergrößerung helfen, auf die es zu sparen gilt. Es dauert nicht lange, bis Bewegung in diese Planung und damit auch die Klassenräume kommt. Denn erstens entpuppt sich der neue Vertretungslehrer (Justin Timberlake) als reicher Erbe. Und zweitens winkt am Ende des Schuljahrs ein Preisgeld für den Lehrer, dessen Klasse die besten Prüfungsergebnisse vorweist.

Regisseur Jake Kasdan hat dank Walk Hard: The Dewey Cox Story bereits Erfahrung auf dem Gebiet des derben Humors. Und tatsächlich deckt er in Bad Teacher die Komik von plump (Toiletten-Gag!) über absurd (eine der bizarrsten Sexszenen seit Langem!) bis hin zu brillant in sämtlichen Schattierungen ab. Das verdankt der Film nicht zuletzt seinem Ensemble. Diaz bringt zwischen arroganter Zickigkeit und cleverer Lakonie ihr beträchtliches komödiantisches Talent zum Strahlen, während Timberlake einmal mehr perfektes Timing beweist - und jede Menge Selbstironie. Jason Segel als kiffender Sportlehrer, John Michael Higgins als Softie-Rektor und vor allem Lucy Punch als beflissen-biedere Lehrkraft tun in überaus pointierten Nebenrollen ihr Übriges.

Wodurch sich Bad Teacher aber vor allem auszeichnet, ist etwas anderes. Ähnlich nämlich wie demnächst auch Bridesmaids ist der Film eine der ganz wenigen Hollywood-Komödien, die ihre weibliche Protagonistin nicht zur "Little Miss Perfect" macht, sondern ihr das gleiche Maß an unreifer Hemmungslosigkeit zugesteht, das sonst nur den männlichen Riesenbabies gebührt. Zumindest dafür gibt's Bestnosten!

15.07.2011

4

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Kommentare

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Mikelking

vor 9 Jahren

Unterhaltend, wenn man keine Erwartungen an den Film hat. Hat parallelen mit Fack ju göthe, der besser ist.


variety

vor 10 Jahren

Platter Humor und viele Klischees.


Tatschi82

vor 11 Jahren

Ziemlich langweiliger Film - das Beste daran ist Jason Segel, der ist wirklich toll, aber das ist auch schon alles.


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