2 Days in New York Belgien, Belize, Frankreich, Deutschland 2011 – 91min.

Filmkritik

Käse und andere Ungeniessbarkeiten

Stefan Gubser
Filmkritik: Stefan Gubser

Fünf Jahre nach 2 Days in Paris wird Besuch aus Frankreich zum Härtetest für Julie Delpy und den neuen Mann an ihrer Seite. Aber nicht nur sie beissen im "Big Apple" in einen etwas sauren Apfel.

Gewiss, man feiert sie in den Feuilletons wieder als weibliche Antwort auf Woody Allen. Die Ehre hatte Julie Delpy mit ihrem Regie-Erstling 2 Days in Paris erworben, einem eher Streit- als Streifzug durch die französische Hauptstadt, die sie als "Stadt der Hiebe" entlarvte, als sie mit ihrem New Yorker Boyfriend Jack (Adam Goldberg) für zwei Tage bei den Eltern vorbeischaute. Die Pariser, besonders die Taxifahrer, entpuppten sich als nazistische Narzisse und sexistische Ekel, dazu ist die Beziehung bis tief unter die Bettdecke eine einzige Kampfzone - das entwickelte schon einen eigenwilligen Charme. "Du bist so gemein, hast aber recht", lautete das Bekenntnis einer widersprüchlichen Liebe, die im Grunde schon damals am Ende war.

Delpy verlegte die Fortsetzung nach New York, und es ist natürlich bedauerlich, dass Jack seine Drohung wahr machte, wenn einmal Schluss sei, werde er sich nicht mehr blicken lassen. Zwar hat die von Delpy gespielte Fotografin Marion sich von ihrem Ex noch einen dieser süssen Bälger anhängen lassen, die der schwere Hypochonder im scherzenden Ernste mit Ratten verglich, weil sie in erster Linie Krankheiten übertrügen. Mittlerweile lebt sie mit einem schwarzen Radiomoderatoren (Chris Rock) zusammen, der aus einer früheren Beziehung ein Töchterchen mitbrachte. Richtig eng wird es in der ohnehin zu kleinen Wohnung aber erst, als Marions Vater (Albert Delpy), ihre Schwester (Alexia Landeau) und deren Freund (Alexandre Nahon) aus Frankreich einfliegen.

2 Days in New York ist kinderfreundlicher ausgefallen - oder besser: infantiler. Es scheint, als hätte man den Pariser Spassvögeln mir ihrem Gekeife und Gekiffe, das ja schon in Paris auf die Nerven gehen sollte, eine Ecke zu viel Platz eingeräumt. Julie Delpy mag das zweifelhafte Verdienst zukommen, die Franzosen als üble Unsympathen vorzuführen, die sich auf ihren miefenden Käse genau so viel einbilden wie auf ihr miserables Englisch. Ganz sicher geht dem Film jener frivole Scharfsinn ab, der 2 Days in Paris zu einem Kritiker-Liebling werden liess; daran ändert auch wenig, dass Marions Schwester sich bei jeder Gelegenheit die Kleider vom Leibe reisst. Der blässliche Chris Rock kann Adam Goldberg, der noch jeden Blowjob zu einem Politikum hochstilisierte, in keiner Szene ersetzen. Und die kleine Satire auf den Kunstmarkt ist trotz Vincent Gallo brav ausgefallen. Nicht erst, als die Gäste sich spätnachts im Bade an einer elektrischen Zahnbürste vergehen, beschleicht einen das unlustige Gefühl, hier habe sich jemand Adam Sandler zum neuen Säulenheiligen erkoren.

18.02.2024

3

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Kommentare

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gefuehlsmensch

vor 10 Jahren

hat mich nicht berührt.


tuvock

vor 11 Jahren

Sie geht wie geschnittenes Brot, was denn? Na die Seele, ist 'ne Künstlerische Auktion, 40. 000 US $ will sie dafür.

Trifft man heute mit 25 einen Partner muss man mit dem 60 Jahre lange zusammen leben weil man heute schon 85 Jahre lange lebt, früher hat man Glück gehabt, da lebten die Leute nur 40 Jahre lange, war doch viel einfacher, denn man mußte nicht wie heute 50 Jahre mit dem gleichen Menschen Sex haben oder gar keinen Sex, oder Streit, früher war es einfacher man mußte nur erwachsen werden heiraten, etwas Sex haben und dann war man tot, das war viel einfacher. Meint auch die Hauptprotagonistin.

Das sind so 2 Dinge die ich mir im Film gemerkt habe, im 100 Minuten Film aus 2012, einer Sommerkomödie, ja einer Komödie wie man sie halt gerne sehen mag, New York, das Society Leben, verrückte Franzosen, die meisten eh verrückt sind, und eine MARION die von Julie Delpy gespielt wird, die mit Ihrem US Freund JACK zusammen lebt. Adam Goldberg spielt den.

Daneben gibt es immer Hintergrundmusik, einige Schneller Bilder, und eine Stimme aus dem Off ja das finde ich gut.

Aber um was geht es?

MARION und JACK fahren nach Paris. Sie besuchen die Eltern von MARION die in New York lebt. Es gibt natürlich einige Probleme, weil man die Kultur nicht gewohnt ist, wie immer, Amis haben Schwierigkeiten während die Franzmänner cool sind und sich anpassen aber dass soll man sich m Kino angucken.

Ist auch gut der Film, denn man kann Französisch lernen, es gibt Untertitle und wer das andre Französisch will, sollte sich den Film in einem Kino ansehen am Abend wo keiner drinnen sitzt, sonst kriegt man noch Probleme.

Übrigens, die Inhaltsangabe war im 2007 er Film " 2 Tage in Paris", so zu sagen die Vorgeschichte, jetzt geht es ja weiter, also eine Fortsetzung. Damals im 2007 er Film hat es einige Probleme gegeben weil MARION und JACK nach dem Venedig Wochenende ein Paris waren und einige Dinge voneinander nicht wussten und darüber stritten, ja war so 'ne philosophische High Life Society Langeweiler Komödie, so habe ich das in Erinnerung, ja dieser Film ist nicht anders.

Die 2 sind getrennt. MARION mit Sohn LULU. Sie hat einen neuen Freund, MINGUS, den Chris Rock spielt, dieses Mal ohne Schnatter Schnauze wie man ihn sonst gewohnt ist, mit Vollbart, ja ganz ungewöhnlich und irgendwie ruhig und gesetzter.

MINGUS hat 'ne Tochter, WILLOW, die so heißt wie der alte Film gleichen Namens, der einfach noch immer super spannend ist. Also, MARION lebt in New York, kann Französisch, ist lustig, kann kochen und liebt MINGUS.

Dann kommt JEANNOT zu Besuch, der PAPA von MARION. Der hat sie schon lange nicht gesehen. Und ROSE kommt her, die Schwester von MARION, die ist so 'ne kleine freizügige Nymphomanin, würde ich mal sagen eine von den Frauen mit der man Sex haben kann auch wenn man verheiratet ist, weil die einfach süß und geil ist.

ROSE nimmt MANU mit, das ist Ihr Freund, der eifersüchtig ist. MARION war mal früher mit MANU zusammen und ROSE hat sich in ihn verliebt und MANU hat MARION wieder vergessen. Jetzt kommt der Stress, MARION muss 'ne Vernissage vorbereiten, es geht um Geld und um Bilder die keine Sau mag. MINGUS verliebt sich in MARION, MANU in MARION, ROSE verliebt sich in MINGUS, JACK glaube ich vermisst seine MARIION und JEANNOT ist lästig.

Der Vater von Julie Delpy spielt im Film den Filmvater von Marion, die gleichen Schauspieler und Leute wie damals in Teil 1 sind auch hier mit von der Partie das macht das Ganze leichter, es gibt einen AHA Effekt, aber das hat nicht viel Auswirkung auf den Film.

Nun ich mag den Film, er ist leicht, er ist beschwingt, es ist ein Film wo man Wein trinkt, sich unterhält, über die Politik lästert, ins Museum geht, schöne Klamotten trägt, man redet über Kinder und über die blöde Arbeit aber man ist immer mit einem Fuß im Akademischen Gesprächseck, will sagen, der Film ist nichts für Leute die irgendwas mit Action erleben wollen oder die übliche Hollywood Romanze.

Die Chemie der Schauspieler stimmt hier, die Leute spielen alle sehr realistisch, es wird viel geplaudert, wie es halt in Frankreich so üblich ist, viele Leute reden über viele Dinge im Film, einige Konflikte gibt es, der Film ist lustig, er hat schlagfertige Dialoge, er ist aber kein Super Hit.

Der Film ist charmant, Delpy ist 'ne echt geile Braut, Chris Rock wirkt ungewohnt, der Film ist recht locker gefilmt, die Schauspieler strengen sich nicht an, einige Male kurz musste ich lachen oder lächeln eher, er ist komisch, spannend, naja das ist er nicht so sehr.

Ich glaube dass hier der Film schneller ist als Teil 1, also alles wirkt gestresster, mehr Szenen, mehr Dialoge, weniger Ruhe, weniger Romanze. Manu ist lustig, der schneidet sich am Esstisch die Zehennägel, ich reiße sie immer ab und kaue sie immer wie Kautabak, der Vater redet mit der Katze ohne das er besoffen ist, die Katze stört das nicht, Manu trägt ein Obama T-Shirt, Irgendwann ist Marion weg, Mingus ist besorgt, Marion kommt zurück, Mingus beschimpft sie, und dann streiten wieder alle, ja das ist das Spannende am Film, der Rest ist charmanter Dialog Bewurf, sonst nichts.

Nun ich mag den Film irgendwie aber fürs Kino, naja unnötig da 8 ¤ auszugeben jedenfalls ist der Film nett und 75 % kriegt er schon.Mehr anzeigen


erb

vor 11 Jahren

.... da muss man wohl Franzose sein, um den Film gut zu finden.


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