CH.FILM

Liebling, lass uns scheiden Schweiz 2010 – 90min.

Filmkritik

Szenen einer Ehe

Jean Lüdeke
Filmkritik: Jean Lüdeke

Szenen einer modernen Ehe: Wie ein Vater und Hausmann aus der Beziehungskrise mit seiner erfolgsorientierten Karrierefrau entkommt, zeigen Marco Rima und Esther Schweins in der schweizer-deutschen Komödie von Jürg Ebe.

Der 47-jährige Oliver (Marco Rima) versteht die Welt nicht mehr, als ihn seine Ehefrau Franzika (Esther Schweins) mit Trennungsabsichten konfrontiert. Der Hausmann war sich sicher, dass ihre Sitzung beim Paartherapeuten (Stefan Gubser) über die diversen Eheproblemchen hinweg helfen würde. Oliver wähnt sofort einen Nebenbuhler an der Seite seiner karriereorientierten Gattin. Die erfolgreiche Geschäftsfrau hat schliesslich viele günstige Gelegenheiten, ihn zu hintergehen.

Denn Oliver darbt als lebendes Haushaltsutensil vor dem Herd und der Waschmaschine und kümmert sich überdies um die beiden Kinder. Franziska jedoch ist (noch) unschuldig; ihre einzigen Eskapaden bestehen aus kleinen Flirts mit dem Juniorschef ihrer Firma (Mark Keller), der es allerdings tatsächlich auf sie abgesehen hat. Als Franziska für geraume Zeit in London weilt, trifft Oliver sich mit seiner alten Jugendliebe (Noémie Kocher), um den Spiess umzukehren. Bleibt die Frage: Kittet Eifersucht alle Wunden?

Liebling, lass uns scheiden ist nach bewährtem Muster gestrickt: Zunächst ziehen dunkle Gewitterwolken am Beziehungshimmel auf, am Schluss sind daraus rosa Liebeswölkchen geworden. Das ist nicht wahnsinnig originell, dank des ausgezeichneten Zusammenspiels von Marco Rima und Esther Schweins aber trotzdem recht unterhaltsam. Insbesondere ein prima Rima rettet den eher albernen Plot über die Filmzeit hinweg.

Und doch wäre diese Beziehungsklamotte im Fernsehen besser aufgehoben als im Kino, obwohl sie bestimmt nicht zur schlechten Sorte zählt. Unter dem Strich bietet der verhinderte Liebesreigen samt Ehren- und Eherettung aber einfach zu wenig Neues.

10.08.2012

3

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Kommentare

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Mikelking

vor 9 Jahren

Immer wieder gute Gags a la Marco Rima. Aber trotzdem verliert sich der Film manchmal etwas zu sehr und bleibt nicht beim roten Faden


tomsen2

vor 12 Jahren

Super witzig.


eulenski

vor 13 Jahren

Ich habe mich von Anfang bis Ende köstlich amüsiert und Tränen gelacht! Than-X, Marco!; -)


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