Auftrag Rache Grossbritannien, USA 2010 – 117min.

Filmkritik

Alternder Rache-Engel

Filmkritik: Cindy Hertach

Mel Gibson als erbarmungsloser Rächer seiner ermordeten Tochter: Martin Campbells schnörkellos inszenierter Rache-Thriller über staatliche Korruption, illegales Nuklearmaterial und militante Umweltschützer bietet anspruchslose, aber grundsolide Unterhaltung.

Thomas Craven (Mel Gibson), ein in die Jahre gekommener Polizist der Bostoner Mordkommission, muss tatenlos zusehen, wie seine Tochter Emma (Bojana Novakovic) ermordet wird. Die Dienstkollegen sind überzeugt, dass der brutale Anschlag ihm, und nicht der 24-jährigen Atomphysikerin gegolten hat. Noch unter Schock beginnt Craven mit der Aufklärung der Bluttat und muss feststellen, dass Emma kurz vor ihrem Tod mit einer Gruppe militanter Umweltschützer Kontakt hatte. Die verbissene Suche nach dem Mörder seiner Tochter führt Craven schliesslich in den Dunstkreis von staatlicher Korruption und politischen Intrigen. Nachdem er vom Agenten Darius Jedburgh (Ray Winstone) mit schockierenden Andeutungen über Emmas früheren Arbeitgeber (Danny Huston) versorgt wird, gerät auch Craven in Lebensgefahr.

Nach achtjähriger schauspielerischer Leinwandabstinenz und zwei umstrittenen Regie-Projekten ("Apocalypto", "The Passion of the Christ") hat ein physisch sichtlich gereifter Gibson den Weg zurück ins ihm angestammte Haudegen-Kino gefunden. Martin Campbells ("Casino Royale") gekonnt gekonnt inszenierte, klassische Rächer-Story ist recht frei von inhaltlichem und formalem Schnickschnack und knüpft damit nahtlos an Gibsons frühere Film-Karriere ("Payback") an. Die schlichte Rolle des rachsüchtigen Vaters füllt der 54-jährige Schauspieler, der in letzter Zeit vor allem mit Skandalen von sich zu reden gab, absolut tadellos aus.

Als Meisterwerk seines Genres sollte man "Edge of Darkness" indes nicht betrachten - dazu sind die vermeintlich unklaren Fronten viel zu schnell offensichtlich, das Erscheinungsbild der Bösewichte überraschend abgedroschen und die Action-Szenen mindestens einen Tick zu belanglos und unspektakulär. Dass einen dieser auf den ersten Blick recht konventionelle Thriller dennoch an der Stange hält, ist nicht nur den zwar etwas altmodisch wirkenden, aber immer sehr geschmeidigen Wortgefechten zu verdanken - sondern auch der formidablen Besetzung, die den simpel gestrickten Figuren souverän und mit fühlbarer Spielfreude Leben einhaucht.

16.03.2010

3

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Kommentare

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Gelöschter Nutzer

vor 10 Jahren

Was in den 1960er und 1970er Eastwood und Bronson waren, ist Mel Gibson in den 1980er und 1990er. Martin Campbell lässt mit 'Edge of Darkness' diese Nostalgie wieder aufleben mit grossem Comeback


movie world filip

vor 12 Jahren

tolle film über rache und gerechtigkeit, mit ein starke gibson - die story selber ist aber nicht ganz glaubwürdig.. na ja spannend ist diese film schon


ambersteele

vor 13 Jahren

Spannend. Guter Schluss.


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