X-Men Origins: Wolverine Australien, Kanada, USA 2009 – 107min.

Filmkritik

Die Leiden des jungen Wolverine

Andres Hutter
Filmkritik: Andres Hutter

In der "X-Men"-Reihe, in der die Geschichte eines Superhelden-Kollektivs erzählt wird, entwickelte sich Hugh Jackman in der Rolle des Wolverine zum Publikumsliebling. Deshalb bekommt die Figur nun einen eigenen Film, in dem der Werdegang des kampfstarken Mutanten erzählt wird. Der Auftakt zur Reihe "X-Men Origins" bietet solide Superhelden-Action ohne Überraschungen.

Mit "Wolverine" schlägt die X-Men-Franchise eine neue Richtung ein: Statt wie in den vorangehenden drei Filmen die Geschichte des Mutanten-Ensembles voranzutreiben, schaut man zurück auf die Anfänge eines einzelnen Protagonisten. Dass die Reihe "X-Men Origins" mit Wolverine anfängt, ist kein Zufall. Wolverine ist vermutlich der coolste X-Man und die Rolle des wortkargen Wolfsmenschen mit den scharfen Klingen hat Hugh Jackman zum Star gemacht.

Der Film beginnt in der Kindheit von Wolverine im 19. Jahrhundert, als er noch Logan hiess und gerade seine übernatürlichen Fähigkeiten entdeckt. Als ewig junger Mutant durchlebt er sämtliche Kriege der Neuzeit, bis er schliesslich nach seinem Dienst im Vietnamkrieg zu der geheimen Spezialeinheit von Oberst Stryker wechselt, der ein ganzes Team von Mutanten um sich schart.

Spätestens seit "The Dark Knight" ist die Zeit der strahlenden Superhelden vorbei. Wie Batman ist auch Wolverine eine zwiespältige Gestalt, die mit sich und der Welt hadert. So kämpft er nicht nur gegen seinen Bruder Victor (Liev Schreiber), sondern eben auch gegen die eigenen Dämonen. Doch auch wenn der Figur des Wolverines hier ein eigener Film gewidmet wird - richtig viel Tiefe will diese dennoch nicht bekommen. Dies liegt auch an Hugh Jackman, der ausgerechnet in seiner Paraderolle sein Talent nur selten ausspielt und stattdessen vor allem mürrisch guckt.

Spass macht "X-Men Origins: Wolverine" hingegen bei den wenigen schwungvollen verbalen Schlagabtäuschen und den zahlreichen handfesten Action-Szenen. Obwohl die Hauptfigur nahezu unzerstörbar ist, gelingen dem Film spannende Kampf-Szenen, in denen Wolverine gegen verschiedene Mutanten antritt. Der Südafrikaner Gavin Hood inszeniert die Actionsequenzen packend, jedoch phasenweise erschreckend konventionell.

Darin liegt vermutlich das Problem von "Wolverine": Der Superhelden-Actionfilm ist zwar äusserst solide Unterhaltung, jedoch haben "The Dark Knight" und zuletzt auch "Watchmen" die Messlatte für das Genre ein gutes Stück höher gelegt. Der aktuellste Teil der "X-Men"-Reihe kann hier bei Weitem nicht mithalten, weil es ihm an Innovationen fehlt. Doch hier könnte schon der nächste Teil Abhilfe verschaffen: Derzeit arbeitet David S. Goyer, der sich für die Generalüberholung der "Batman"-Reihe mitverantwortlich zeichnete, an "X-Men Origins: Magneto".

09.03.2017

3

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Kommentare

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zida13luse

vor 8 Jahren

Der Film war super aber Deadpool war unlogisch denn das ist nicht die wahre Geschichte und es verwirrt


sternenstaub7171

vor 9 Jahren

Ist nicht Schlecht.....

:)


Gelöschter Nutzer

vor 9 Jahren

Es wird schon hier erzählt, wie menschlich und ungewiss die Zukunft ist, selbst die eines Mutanten. Bestes Sequel, Prequel und beste Spin-off der X-Men Reihe


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