The Box USA 2009 – 115min.

Filmkritik

Ein unmoralisches Angebot

Jean Lüdeke
Filmkritik: Jean Lüdeke

Geld oder Leben? Wie grenzenlose Gier ein junges Ehepaar zu Mördern macht, zeigt der Horrorfilm "The Box" mit Cameron Diaz und James Marsden - in etwas gar theatralischer Manier.

Richmond, Virginia, 1976: Das junge Ehepaar Norma (Cameron Diaz) und Arthur (James Marsden), ständig in finanzieller Not, findet eines Tages vor ihrer Eingangstür ein Paket. Darin verbirgt sich ein Holzkistchen mit einem roten Knopf. Später steht ein eleganter Mann (Frank Langella) vor der Tür, der den tödlichen Zweck des Geschenkes erklärt. Norma und James stehen vor der Wahl: Drücken sie den ominösen Button, sind sie um eine Million Dollar reicher. Der Haken an der Sache ist, dass bei jedem Knopfdruck ein Mensch sterben wird.

Leider verpasst es "The Box", ein spannendes Exposé spannend umzusetzen. Dabei ließ der 30 Millionen Dollar-Film auf Großes hoffen. Dann kam die Ernüchterung: In einer Umfrage des US-amerikanischen Marktforschungs-Instituts "CinemaScore" wurde "The Box" zum schlechtesten Film aller Zeiten gekürt. Kein Wunder: Ein diabolisch spannender Plot verblutet in braunerdigen, zähen Kammerspielbildern, in denen professionelle Interpreten deklamieren statt agieren, wobei die erwartete und actionverbrämte Katastrophe final in lähmender Langeweile versandet.

"The Box" fehlt der dynamisierende Filmschnitt, und es fehlt die ergreifende Tonatmosphäre. Die fühlt sich an, als hätte ein Filmstudent im dritten Semester für die auditive Dramaturgie gesorgt. Auch der Score von "Arcade Fire" bringt wenig Charisma in das abstruse Science-Fiction-Geschehen um Raumfahrt und Invasion. Und das, wo doch die sonst so wohlproportionierte Macht der Filmmusik als Montagemittel und Dramaturgie-Katalysator hinreichend als Effektverstärker bekannt sein dürfte.

Da nützt auch wenig das hippieske Tapetendekor der flotten Siebziger oder ein nihilistisches Zitat des großen Existentialisten Jean-Paul Sartre. Derartiges kann man auf der Bühne exponieren, jedoch nicht im zeitgenössischen "Horror"-Kino.

02.03.2010

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Kommentare

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Felixina

vor 11 Jahren

gute schauspielerin!
ansonsten, naja


mcrey

vor 12 Jahren

wtf? Hab den Film eben auf DVD gesehen... Die Story war absolut nonsense... der hat nicht mal 1 M&M/Stern wert ¬. ¬


zbindend

vor 14 Jahren

Fand den Film überraschend gut. Die Botschaft ist allerdings, das was zählt und nicht die Logik.


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