G-Force - Agenten mit Biss USA 2009 – 88min.

Filmkritik

Codename: Meerschweinchen

Jean Lüdeke
Filmkritik: Jean Lüdeke

Niedliche Nager in 3D: Hollywoods Erfolgs-Produzent Jerry Bruckheimer lässt die Kampf-Meerschweinchen von der Leine. In seinem Action-Spektakel für Kinder schickt er drei Meerschweinchen als Elite-Einheit in den Kampf gegen das Verbrechen.

Schon in "Ratatouille" und "Despereaux" erwiesen sich Nagetiere mit Biss als beliebte Darsteller computer-animierter Abenteuer. Nun befasst sich auch Hollywoods Parade-Produzent Jerry Bruckheimer ("Pearl Harbor", "Fluch der Karibik") mit den Kleintieren. Bruckheimer, der ansonsten eher für handfeste Action und rasant inszenierte TV-Serien wie "CSI: Miami" bekannt ist, wagt sich damit auf Kinderfilm-Terrain.

In seinem perfekt animierten Nagetier-Spektakel schickt er kesse Kleintiere durch ein am Computer entworfenes Setting, das sich gewaschen hat. Die Elite-Einheit "G-Force" setzt sich zusammen aus drei Meerschweinchen, einem fiesen Maulwurf und einer Stubenfliege mit Superman-Ambitionen. Ausgerüstet mit toller Technik und kongenialer Kampfkunst sollen die Nager einen wahnsinnigen Milliardär aufhalten, der die Welt unterjochen will.

Bruckheimer gelingen einmal mehr eine stringente Story, spannende Charaktere und ein ansehnlicher Look. Hier stimmt auch das scheinbar nebensächlichste Detail bis zum kleinsten Nackenhaar - man achte beispielsweise nur auf die Hightech-Apparaturen im Domizil der winzigen Heroen. Hier ist die professionelle Handschrift des Effekte-Magiers Hoyt Yeatman zu erkennen, der auch schon Bruckheimer-Hits wie "The Rock" den actiongeladenen Stempel aufdrückte: Schon als Debütant erhielt Yeatman für das innovative Tiefseeabenteuer "Abyss" einen Oscar.

Die spektakuläre Action ist diesem Film aber gleichzeitig Gedeih und Verderben: Denn die massive Spezial-Effekt-Kanonade für Kinder entbehrt jeglichen didaktischen Anspruchs, den eine solche Produktion zumindest marginal mitbringen sollte. Es geht ausschliesslich um Bilder statt um Bewusstsein. "G-Force" ist zum Bersten gefüllt mit einem Hyper-Aktionismus, der sich bei Versatzstücken unzähliger Filme wie "Mission: Impossible" bedient. Darin ist als einzige Botschaft die Weisheit enthalten, dass wahre Grösse im Grunde genommen kleiner Gestalt ist. Am deutlichsten zu sehen ist dies in einer unfreiwilligen Hommage an die "Transformers"-Filme, in der sich das enervierende Meerschweinchen-Ensemble gegen wütende Kaffee-Maschinen und ausrastende Toaster behauptet. Etwas weniger wäre auch hier mehr gewesen.

28.10.2009

4

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Kommentare

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tuce

vor 7 Jahren

Die Story ist langweilig. Animation-technisch aber gut gelungen.


littlebittycactus

vor 14 Jahren

Er war zwar nicht der Beste, jedoch würde ich diesen Film weiterempfehlen. Die Figuren sind recht gut gelungen. Am Schluss gab es eine unerwartete Wende. Mehr möchte ich euch nicht verraten, denn sonst wäre es nicht mehr spannend; o)


toosul

vor 14 Jahren

viel Action und ganz viel humor, isch für gross und chli dänkt:)


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