Mes stars et moi Frankreich 2008 – 88min.

Filmkritik

Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!

Jean Lüdeke
Filmkritik: Jean Lüdeke

Wie füllt ein von Frau und Tochter verlassener und eingefleischter Filmfan und Raumkosmetiker sein desolates Dasein? Frankreichs Kad Merad als Hobby-Stalker in einer amüsanten Komödie von Laetitia Colombani.

Robert (Kad Merad) infiltriert als Putzteufel jene Casting-Agentur, in der die von ihm so bewunderten Schauspielerinnen (Catherine Deneuve, Emmanuelle Béart, Mélanie Bernier) unter Vertrag stehen. Der Hobby-Stalker schreckt nicht einmal davor zurück, in die Privatsphäre der auserkornen Damen einzudringen. Das Unglück nimmt seinen Lauf, als er heimlich die Referenzen seiner Angebeteten in der Casting-Agentur vertauscht, und alle drei im selben Film landen.

Die romantisierende und tragikomische Geschichte der 33-jährigen Filmemacherin aus Bordeaux um den exzessiven Staranhänger Robert (Kad Merad), der sich sogar als Raumkosmetiker in die Agentur seiner Filmstars einschleicht, um in die berufliche wie private Sphäre seiner drei angebeteten Grazien namens Catherine Deneuve, Emmanuelle Béart und Mélanie Bernier einzudringen, bietet kurzweiligen Zündstoff für eine "romantische" Komödie, die Amüsement und Ablenkung verspricht.

Dies geschieht hier auch anhand von Irrungen und Wirrungen, Verblendung und Verwechslung. Es macht Spaß, wie die drei Stars aufgrund von Roberts maliziösen Manipulationen parallel im selben Film auftreten, sich zu Rache-Göttinnen verbünden, um es dem tragischen Tor Robert heimzuzahlen. Auf die burleske Art kolportiert Colombani genregängige Klischees und vertraute Versatzstücken, die publikumswirksam gespickt mit tragikomischen, vor allem rührigen Pointen daherwandeln.

Keine Frage, der 45-jährige französische Shooting-Star Kad Merad ("Bienvenue chez les Ch'tis") spielt mittlerweile mit seinem trotteligen, treuseligen Hundeaugen-Charisma, seiner charismatischen und enthusiastischen Hingabe, selbst Stars wie Catherine Deneuve und Emmanuelle Béart leicht an die Wand, weil die großen Damen des französischen Films lediglich sich selbst abspulen; dies nicht schlecht, aber zu glatt, gefällig und geschliffen. Sie lenken so beschaulich genial von der simplen Handlungsstruktur ab, daß man gar nicht so richtig weiß, welchen Film sie eigentlich im Film drehen. Auf jeden Fall irgendetwas mit Unterwäsche.

22.07.2009

3

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