Verliebt in die Braut Grossbritannien, USA 2008 – 101min.

Filmkritik

Der falsche Bräutigam

Thomas Hunziker
Filmkritik: Thomas Hunziker

Ende der 1980er-Jahre avancierte Patrick Dempsey für kurze Zeit zum begehrten Mädchenschwarm. Danach verschwand er für eine Weile in Fernseh- und Nebenrollen, bis er vor ein paar Jahren in der Fernsehserie «Grey's Anatomy» als Dr. McDreamy den Status des Frauenschwarms eroberte. Nun darf er auch wieder im Kino die Frauen betören, etwa in der reizenden Liebeskomödie «Made of Honor».

Tom (Patrick Dempsey) und Hannah (Michelle Monaghan) kennen sich seit dem Studium, als Tom versehentlich zu Hannah ins Bett gestiegen ist. Obschon sie ihn vehement zurückgewiesen hat, sind sie beste Freunde geworden und geblieben. Jeden Sonntag treffen sie sich in New York. Tom erzählt von seinen neuesten weiblichen Eroberungen und bemerkt gar nicht, wie ihn Hannah trotz Sticheleien ständig anschmachtet. Erst als sie für ein paar Wochen nach Schottland verschwindet, bemerkt der Frauenheld, dass er eigentlich nur mit ihr zusammensein will.

Tom wartet ungeduldig darauf, dass Hannah aus Schottland zurückkehrt, um ihr seine Liebe zu gestehen. Doch sie bringt eine unerwünschte Überraschung mit, ihren Verlobten Colin (Kevin McKidd). Für die bald anstehende Hochzeit erhält Tom eine ganz besondere Aufgabe: Er soll die Brautjungfer von Hannah sein. Tom ist zwar skeptisch, sagt aber zu. Als Vertrauensperson rechnet er sich höhere Chancen aus, die Hochzeit zu verhindern und Hannah für sich zu gewinnen.

Liebeskomödien leben in erster Linie von der Ausstrahlung der Hauptfiguren. In dieser Hinsicht kann sich der britische Regisseur Paul Weiland, der zuvor hauptsächlich im Fernsehbereich tätig war, ganz auf den gewohnt charmanten Patrick Dempsey und die wieder einmal zuckersüsse Michelle Monaghan verlassen. Die Drehbuchautoren treiben die Handlung in vorhersehbaren Bahnen zügig voran und haben sie mit ausreichend Humor ausgestattet. Da fehlt ein Seitenhieb auf die Seitensprünge von Bill Clinton ebenso wenig wie alle möglichen Klischees über schottische Adlige.

In einer Nebenrolle glänzt Sydney Pollack als zynischer Vater von Tom, der schon beinahe zwanghaft Frauen heiratet, noch kurz vor der Zeremonie im Ehevertrag die Häufigkeit von Sex festsetzen lässt und an der Hochzeitsfeier schwärmt, dass seine neue Frau so betrunken sei wie in der ersten Nacht. Ziemlich blass und eindimensional bleibt hingegen Colin, Toms Kontrahent. Das ändert aber nichts daran, dass «Made of Honor» perfekt auf das Zielpublikum abgestimmt ist. Die entzückende Liebeskomödie ist flott inszeniert und verfügt über reizende Haupt- und einige schräge Nebenfiguren.

13.05.2008

3

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Kommentare

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19angel88

vor 15 Jahren

Eine der besten Komödien seit langem!


sternennacht

vor 15 Jahren

ein ganz und gar amusanter Film, mit viel Witz und guten schauspielerischen leistungen...!


boarderly

vor 15 Jahren

romantisch, lustig, sehr unterhaltsam:) wirklich ein guter film... habe nicht zuviel erwartet, weil die story mir ziemlich bekann vorkam (die hochzeit meines besten freundes) aber entgegen meiner zweifel, der film hat pfiff und eine neue story...


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