New York für Anfänger Grossbritannien 2008 – 111min.

Filmkritik

Ein Engländer in New York

Filmkritik: Dominik Petermann

Ein Brite scheitert mit seinem eigenen Magazin in England und versucht, als Journalist in der glamourösen Welt der Schönen und Reichen in New York Fuss zu fassen. "How to Lose Friends and Alienate People" ist die witzige Verfilmung der gleichnamigen Memoiren des britischen Schriftstellers Toby Young - mit einem Schauspielerensemble, das für ein paar herzhafte Lacher sorgt.

Sidney Young (Simon Pegg), Engländer, rothaarig, vulgär und kaltschnäuzig, schafft es in die Redaktion des renommierten Mode- und Trendmagazins "Sharps" in New York. Doch irgendwie wollen seine Marotten nicht in die Welt der New Yorker High Society passen. In völlig unpassendem Outfit (Jeans und rotem T-Shirt!) bestreitet er seinen ersten Arbeitstag, nervt alle mit seiner "nehmt-die-Celebs-doch-nicht-so-ernst-Attitüde" oder einfach nur durch sein Englischsein. Kein Fettnäpfchen lässt er aus, bezeichnet "Con Air" als den besten Film aller Zeiten im Gespräch mit dem angesagtesten Jungregisseur, schnauzt die erfolgreichste Schauspieleragentin New Yorks unflätig an, johlt englische Fussballparolen und bringt den Chihuahua eines Starlets um die Ecke.

Das klingt alles sehr unglaublich, soll aber in etwa so passiert sein. Der Film basiert auf den Memoiren des britischen Schriftstellers Toby Young und dessen Versuch, in New York als Redakteur bei "Vanity Fair" berühmt zu werden. Zwei Jahre später wurde er bereits wieder gefeuert. 2001 veröffentlichte der Journalist seine Erinnerungen "How to Lose Friends & Alienate People". Darin erinnert sich Young an seine eigene Naivität. Er hatte sich vorgestellt, dass es bei "Vanity Fair" nur so von klugen Köpfen wimmeln würde, die geistreich witzige Bemerkungen raushauten, während sie an ihren Flachmännern nippten. Stattdessen wurde kein Artikel abgedruckt, ohne von den Agenten der Schauspieler abgesegnet worden zu sein.

Neben der aberwitzigen Story ist vor allem das Schauspielerensemble herauszuheben, das für ein paar herzhafte Lacher sorgt; allen voran Jeff Bridges, der als abgehalfterter Mode-Blattmacher mit langen grauen Haaren dem Briten ständig die Leviten liest und dabei hintergründig auf die Restriktionen Hollywoods pfeift, indem er sich ständig - bei jeder Nahaufnahme - eine Kippe anzündet. Als Schauspieleragentin hält Gilian Anderson die Fäden der High Society in der Hand und hegt eine subtile Antipathie für den Engländer. Megan Fox muss derweil nichts weiter tun, als schön auszusehen und sich selbst zu spielen - als junges, aufkommendes Starlet. Zu guter Letzt ist da Kirsten Dunst, die Sidney als Betreuerin zugewiesen wird. Sie spielt anmutend leichtfüssig sowohl die Unschuld vom Lande als auch die toughe New Yorker Lady. Bald merkt sie, dass sie genau so wenig in die glamouröse Welt der Stars hineinpasst wie der verrückte Engländer.

12.04.2011

4

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Kommentare

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gefuehlsmensch

vor 10 Jahren

wirklich gut.


Gelöschter Nutzer

vor 14 Jahren

Der Film ist bestimmt sehenswert. Witzige Komödie. Simon Pegg spielt toll und Fox sieht toll aus.


tuvock

vor 15 Jahren

Robert B. Weides Komödie basiert auf Erfahrungen von Journalist Toby Young. Er arbeitete als Redakteur bei der Vanity Fair in New York, mit einem einzigen Ziel: er wollte berühmt werden. 2001 veröffentlicht er das Buch "How to Lose Friends & Alienate People" was ja der Original Filmtitel ist, das der Komödie als Vorlage dient, die leider nicht so komödiantisch wirkt wie ich es mir erwartet hätte und im Kino sehr wenige Besucher hatte was auch klar ist.

Was mir in dem Film gefehlt hat ist das Solidarisieren mit den einzelnen Filmfiguren in der Geschichte, und das ist leider nicht sehr gut gelungen nicht immer, hin und wieder ist der Film gut satirisch aber das war es auch schon. Wer nicht so ganz auch ins Geschehen passt ist Lawrence Maddox der stellvertretende Chefredakteur mit dem Sidney dauernd Schwierigkeiten hat, beide kämpfen um denselben Posten. Gut die Szene als Sidney ihm eine Stripperin ins Büro schickt, weil der vorhin gemeint hat, Sidney macht Sexuelle Belästigung er aber flirtet nur mit Frauen. Ja super war, als seine Familie auftauchte, die vom geschockten Maddox. Dass war einer der seltenen lustigen Sachen.

Was in dem Film nicht gut gelingt ist Gesellschaftskritik mit Nostalgischem Humor. Sicher ist der Film sympathisch aber kein talentierter Spitzenfilm für die ganze Familie, leider ist der Film nicht das was ich mir erwartet habe, er hat keine richtige Philosophie, uninspirierte Schauspieler bis auf Jeff Bridges und die kurzen Auftritte von Gilian Anderson die etwas blass wirkt, blasser als in Akte X Zeiten aber das macht ja nichts, sie hat noch immer den Mund offen als würde sie einen Fangkorb für Döner Kebab darstellen.

In dem Film hat Sidney Young übrigens eine Büchereikarte von Gloucester, dem Kaff wo Simon Pegg geboren ist. Ach ja, kennt wer Graydon Carter? Nein? Gut, ich auch nicht aber der war mal Chef Redakteur der berühmten Vanity Fair, und Clayton Harding ist so was wie dieselbe Gestalt nur auf etwas anders, ja sage ich ja wie Teufel trägt Prada. Kennt wer den Film „The Birdcage - Ein Paradies für schräge Vögel“? Gut, ja da ist es Nathan Lane der gefragt wird von Toby Young einem Journalisten – Sind sie Schwul? Und dasselbe fragt Sidney im Film einen Schwulen, ja geklaut aber egal.

Ja sonst gibt es nicht viel zu erzählen, warum er 28 Millionen gekostet hat, keine Ahnung

62, 22 von 100Mehr anzeigen


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