CH.FILM

O mein Papa Schweiz 2007 – 87min.

Filmkritik

Der Herr der Ohrwürmer

Filmkritik: Stephan Sigg

Michael von der Heide, Lys Assia, Nubya und viele andere Schweizer Künstler rufen im Dokumentarfilm "Oh mein Papa" Lieder und Leben des erfolgreichsten Schweizer Komponisten Paul Burkhard (1911-1977) in Erinnerung.

Lieder wie "O mein Papa" und "De Stern vo Bethlehem" gingen um die Welt und sind auch heute noch Jung und Alt bekannt. Doch wer war der Mann, aus dessen Feder diese Melodien stammen? Felice Zenoni hat sich in Burkhards Haus durch ein riesiges Archiv von Text-, Ton- und Bildmaterial gewühlt und versucht, sich dem Werk und der Person des emsigen Schweizer Komponisten zu nähern. Dass "O mein Papa" nur eines von unzähligen Liedern, Musicals und Werbesongs ist, die Burkhard verfasst hat, wird schnell klar: Schon als Kind hat Burkhard komponiert; gefördert durch seine ältere Schwester macht er schnell Fortschritte und erschafft schon bald die ersten Ohrwürmer.

Weniger bekannt ist die Privatperson Burkhard - ein sensibler, zerrissener, von Zweifeln und Sehnsüchten gequälter Mann, der ein sehr enges Verhältnis zu Mutter und Schwester pflegte und dem der Glaube sehr wichtig war. Felice Zenoni zeichnet das Bild eines Komponisten, der nicht nur für die Musik lebte, sondern dem die Melodien regelrecht im Blut lagen.

Auch dreissig Jahre nach Burkhards Tod haben seine Songs nichts an Ausstrahlung eingebüsst. Dies zeigen die Live-Aufnahmen einer buntgemischten Schweizer Künstlergruppe, die bekannte und weniger bekannte Burkhard-Songs voller Power und mit Live-Band in Burkhards Haus im zürcherischen Zell einsingen. Ein gut gelaunter Michael von der Heide trifft auf eine agile Lys Assia. Nach langer Zeit wagt sich auch wieder Sandra Studer hinter das Mikrofon und Nubya hätte sich wohl nie träumen lassen, einmal ein Duett mit Schlager-Sänger Leonard zu trällern. Für die jüngeren Zuschauer wurde Ex-Musicstar-Kandidat Sergio Luvualu ins Team geholt.

"O mein Papa" ist ein spannendes Stück Zeit- und Musikgeschichte. Felice Zenoni ist es gelungen, vielfältiges Archivmaterial mit der Gegenwart zu verbinden. So ist ein kurzweiliges und doch respektvolles Portrait über einen grossen Schweizer Künstler entstanden, das durch ein talentiertes Musiker-Ensemble der Gegenwart eine beschwingte Leichtigkeit erhält.

12.09.2007

5

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Kommentare

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schalk007

vor 16 Jahren

Ich wusste nicht viel über den Komponisten Paul Burkhard aber dieser Film war eine Entdeckung. Das Leben dieses brillianten Komponisten und seine Musik, hat mich tief berührt und zugleich inspiriert.


schmiedi

vor 16 Jahren

Ein Kompliment an Felice Zenoni. Paul Burkhard wird durch den Film wieder lebendig und im Film zur Geltung gebracht, was Päuli eigentlich musikalisch geleistet hat. Im Film sind sehr viele lustige, Original schwarz/weiss Aufnahmen gemischt mit Lieder mit Michael von der Heide, Lys Assia, Nubya, Sandra Studer, Dodo Hug, Matthias Schmied usw. Der letztere sang glasklar das Lied: "Kei Muetter weiss", dass einem sehr tief unter die Haut und den Tränen nah wirkt. Ich durfte an der Premiere in Zell dabei sein und kann den Film wirklich jedem empfehlen.Mehr anzeigen


schmiedi

vor 16 Jahren

Ein Kompliment an Felice Zenoni. Paul Burkhard wird durch den Film wieder lebendig und im Film zur Geltung gebracht, was Päuli eigentlich musikalisch geleistet hat. Im Film sind sehr viele lustige, Original schwarz/weiss Aufnahmen gemischt mit Lieder mit Michael von der Heide, Lys Assia, Nubya, Sandra Studer, Dodo Hug, Matthias Schmied usw. Der letztere sang glasklar das Lied: "Kei Muetter weiss", dass einem sehr tief unter die Haut und den Tränen nah wirkt. Ich durfte an der Premiere in Zell dabei sein und kann den Film wirklich jedem empfehlen.Mehr anzeigen


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