CH.FILM

I Was a Swiss Banker Schweiz 2007 – 75min.

Filmkritik

Die Mär von der wahren Liebe

Filmkritik: Mirko Plüss

Dieser Tage, da sich die Glarner Kantonsregierung davor scheut, Anna Göldi zu rehabilitieren, schiesst die wahre letzte Hexe mit dem Heli durch die Schweiz. Dies und noch viel mehr Märchenhaftes ereignet sich in Thomas Imbachs sommerlichem Feelgood-Movie "I was a Swiss Banker".

Roger Caviezel (Beat Marti) ist ein Schweizer in seinen besten Jahren. Er ist jung, dynamisch und ein Schwarzgeldschmuggler. Das Geld seiner Kunden transferiert er höchstpersönlich über die Landesgrenze. Bei einer dieser adrenalingetriebenen Autofahrten wird er schliesslich von einem Zöllner angehalten. Er flüchtet und weiss sich nur mit einem Sprung in den Bodensee zu helfen, ein Sprung, der ihm gleichzeitig auch das Tor öffnet zu einer wahrhaft phantastischen und märchenhaften Parallelwelt. In Unterhosen und mit der roten Tasche voller Schwarzgeld begegnet Roger einer hinterhältigen Hexe (Anne-Grethe Bjarup Riis), die ihn vor eine unangenehme Wahl stellt: Entweder er findet in drei Anläufen die wahre Liebe seines Lebens, oder er gehört ihr.

Nach und nach landet der Hauptdarsteller mit dem spitzbübischen Lachen in beinahe allen grossen Schweizer Seen und im Schoss von einigen fremdsprachigen Frauen. Diese Sprachenvielfalt verwundert nicht, denn Regisseur Thomas Imbach führte seine Castings bewusst in Kopenhagen, Stockholm und im Engadin durch. Offiziell werden im Film Englisch, Dänisch, Schwedisch, Schweizerdeutsch, Rätoromanisch, Türkisch und Französisch gesprochen. Wenn Imbach dann die gecasteten nordischen Schönheiten in gebrochener Sprache einen Chanson von Mani Matter singen lässt, wird klar, dass es ihm bei der Geschichte nicht nur um geschlechterspezifische Unterschiede geht, sondern, dass er sehr viele Grenzen auf einmal durchbrechen möchte: Sprachbarrieren, kulturelle Unterschiede und nicht zuletzt künstliche Genre-Gräben, welchen sich der unabhängige Regisseur noch nie verpflichtet fühlte.

In Lenz, Thomas Imbachs filmischer Abhandlung über Georg Büchners Romanhelden, widmete sich der Schweizer Regisseur ganz den verschiedene Facetten des Winters. "I was a Swiss Banker" setzt dagegen einen cineastischen Kontrapunkt. Der Schnee weicht den klaren und warmen Gewässern der Schweiz, worin sich nicht verzweifelte Kopfmenschen sondern adrette Meerjungfrauen tummeln. Einen "leichthändigen Sommerfilm" nennt Imbach sein Pop-Märchen und schuf dennoch einen stimmigen und mitreissenden Film, der an der Berlinale 2007 mit Begeisterung aufgenommen wurde.

05.03.2008

4

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Kommentare

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raffi44

vor 16 Jahren

ich fand den Film genügend.


mikri77

vor 16 Jahren

das tollste unterwassermärchen mit den schönsten schauspielerinnen und einem unenlich sexy beat marti


kingfisher

vor 16 Jahren

Sorry, aber was soll dieser Film? Kann mir jemand den Inhalt erklären? Schade für das Geld, das dieser Film gekostet hat. Hoffentlich hält dann der TELL was er verspricht!!!


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