Chuck und Larry - Wie Feuer und Flamme USA 2007 – 115min.

Filmkritik

Unter der Gürtellinie

Beatrice Minger
Filmkritik: Beatrice Minger

In Adam Sandlers neuster Komödie geben sich zwei Extrem-Heteros das Ja-Wort. Das ist ein super Vorwand, um in aller Ruhe über Schwulenwitze zu grölen.

Adam Sandler-Filme sind zwar Geschmacksache, aber im Grunde etwas sehr Demokratisches: Die hohe Gagquote ist so angelegt, dass jeder einmal mitlachen kann. In seiner neuen Komödie holt Sandler nun den Komiker Kevin James - bekannt aus der Sitcom "King of Queens" - mit ins Boot. Das Duo machte "I Now Pronounce You as Chuck and Larry" zu einer der erfolgreichsten Komödien des US-amerikanischen Kinosommers.

Chuck (Adam Sandler) und Larry (Kevin James) sind "best buddies", Feuerwehrmänner und auch sonst sind sie total heterosexuell. Chucks Testosteronspiegel reicht für eine ganze Cheerleader-Truppe plus Chefärztin. Larry hingegen hat andere Sorgen. Als allein erziehender Vater trauert er noch immer um seine verstorbene Frau. Das Problem: Ohne neue Heirat erhalten seine Kinder die Lebensversicherung nicht. Aber hey, wenn man schon eine Scheinehe eingeht, warum nicht gleich den besten Freund und Buddy heiraten? Das ruft die Behörden auf den Plan, die Clint Fitzer (Steve Buscemi) als fiesen Investigator ins Feld schicken. Er soll herausfinden, ob die Frischvermählten auch richtig schwul sind - sprich: "Wham!" hören und "Brokeback Mountain" gucken. Eine rattenscharfe Anwältin (Jessica Biel) steht dem Paar zur Seite, und das stellt Chucks Triebwesen ganz schön auf die Probe.

In Dennis Dugans "Chuck and Larry" verwandeln sich also zwei gestandene Macho-Männer zu Botschaftern der Gay-Community. Eine willkommene Gelegenheit, ungestraft über sämtliche Klischées und Schwulenwitze zu grölen. Ist das nun schwulenfeindlich oder Quotenschrauberei, ganz nach dem Motto: "push the limits"? Schliesslich bekommen auch andere ihr Fett ab: die blöden Blondinen, der lispelnde Asiate, der furzende Fettleibige oder die homophoben Fundi-Christen.

Doch nach dem Spass kommt die Läuterung. "Don't say fagot, it's a bad word", sagt Chuck im Gerichtsaal und schaut beschämt zu Boden. Dann liegt man sich in den Armen und versichert sich gegenseitig, dass alle o.k. sind, so wie sie der liebe Gott geschaffen hat. Das ist gleichzeitig das Startsignal für die Auftritte des offiziell schwulen Schauspielers Richard Chamberlain und des NSYNC-Sängers Lance Bass in kleinen Nebenrollen. Und erinnern Sie sich an Marcellus Wallace (Ving Rhames) in Quentin Tarantinos "Pulp Fiction", der im dunklen Keller in den Popo gef... - ja der ist auch schwul. Aber nur im Film.

29.12.2011

3

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Kommentare

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r2crazy4you

vor 16 Jahren

Chuck und Larry ist sicher ein Film für Leute, die sich einfach etwas amüsieren möchten im Kino. Er zeigt jedoch auch auf mit welchen Problemen gleichgeschlechtliche Paare auch in unserer Zeit noch zu kämpfen haben. Viele Darstellungen jedoch basieren auf Klisches, die bei den meisten Kinobesuchern mit Lachern quittiert werden. Ein Film, den man aber nicht zu ernst nehmen sollte.Mehr anzeigen


fanni

vor 16 Jahren

ein lachfilm (:


tuvock

vor 16 Jahren

Natürlich gibt es auch einige verständliche Homophob angesiedelte Schwuchtel Klischees von den Kollegen, aber nicht so ordinär oder abartig makaber wie in anderen Filmen was für diese Verfilmung sowieso nicht gepasst hätte, vertritt sie doch eher den Ernsten als den lustigen Part der verschiedensten Film Genres. Zurück noch mal zu Ving Rhames. Ich hätte wohl verbessert dass er nicht so dämlich und leicht unglaubwürdig wirkt, wenn man genau hinsieht, ich hätte ihn nicht so unkontrolliert kindische Heulkrämpfen machen lassen, aber egal, bei dem Film heißt es Gehirn ausschalten und einfach genießen, denn dass hat er für mich bravourös geschafft, ich habe mich mit meiner besseren Hälfte sehr gut unterhalten.

Ich muß sagen dass die Vorhersehbarkeit in dem Film natürlich nicht untergeht, aber leicht verschwindet, wenn man sich auf den Film und die netten Darsteller allen voran Adam Sandler konzentriert. Der leider wirkt mit seinem Golemartigen Gesichtsausdruck fast wie ein lustiger Steven Seagal der nur fett und steinern aussieht und oft durch die Gegend lauft wie ein Carrara Block Marmor.

Adam habe ich schon besser gesehen und leider spielt er immer in schwachen Komödien mit. Witzig ist dass Steve Buscemi wieder mitspielt aber er hat eine nette aber unpassende Rolle die er trotz seiner Minderwertigkeit der Drehbuchauftritte halbwegs gut meistert, und mit seinem irren Blick hätte ich ihn lieber woanders gewünscht. Gut war auch Dan Aykroyd als Chef der einfach nur lustig aussieht und wirkt wenn ich ihn ansehe und ernst, ne der kann keine Ernsten Charaktere spielen. Kevin James als armer und oft mitleidender Witwer ist für mich nicht ganz so rübergekommen, was vielleicht daran liegt, dass generell an den Vergangenheitsgeschichten die der Film preis gibt kein Wert gelegen war.

Will Smith und Nicolas Cage, Smith und James Gandolfini, und Vince Vaughn und Owen Wilson, sie alle haben Interesse an diesem Film gezeigt. Der 40 jährige Adam darf sich dann über 20 Mille Gage freuen. Aus den 85 Mille Budget wurden in den Staaten 120 Mille, also ein Erfolg wie ich schätze, weltweit sowieso.

Auf alle Fälle ein 88 er Film.Mehr anzeigen


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