Ab durch die Hecke USA 2006 – 83min.

Filmkritik

Tierischer Familienspass

Filmkritik: Pascal Lüthi

Die DreamWorks-Studios bauen ihr Repertoire an hervorragend gemachten Animationsfilmen aus. Waren es in "Madagascar" ihren Käfigen entflohene Zootiere, so sind es diesmal unverhofft eingezäunte Waldtiere, die ein rasantes Abenteuer erleben. Mit den Stimmen von Bruce Willis, Avril Lavigne und Nick Nolte zwar namhaft bestückt, leidet die Produktion am fehlenden verbalen Drive.

Auf der Leinwand wimmelt es in letzter Zeit nur so von animierten Tierchen. Nach den Zootieren in "Madagascar" (auch DreamWorks) und in "The Wild" (Disney) sowie den prähistorischen Wesen aus "Ice Age 2" (20th Century Fox) erhalten nun in "Over the Hedge" auch die Tiere aus dem Wald prominente Stimmen.

Während der Zeit des Winterschlafs ist der neunmalkluge Waschbär R.J. - gesprochen von Bruce Willis - bereits auf den Beinen. Er ist gerade dabei die Vorratskammer des Bären Vincent (Nick Nolte), bestehend aus allerlei Snacks aus der Welt der Menschen, zu plündern, als dieser verfrüht aufwacht. Beim anschliessenden Handgemenge verselbständigt sich der Wagen mit allen Vorräten und wird von einem Lkw überrollt. R.J. verspricht Vincent, sämtliche Vorräte bis Ende des Winterschlafs in einer Woche nochmals zu beschaffen. Dabei kommt ihm die bunt gemischte "Grossfamilie" von Waldtieren um die Schildkröte Verne (Garry Shandling) gerade recht.

Ebenfalls etwas früh aus dem Winterschlaf erwacht, stellen Verne und seine kauzigen Kameraden, ein Eichhörnchen, Beutelratten und ein Stinktier, nämlich fest, dass in der Zwischenzeit nur noch ein Bruchteil ihres Waldes steht. Hinter der frisch gepflanzten Hecke, strahlt ein nigelnagelneues Vorstadtquartier. Dem Grossmaul R.J. ist es ein Leichtes, die Waldbewohner von den Vorteilen des Schlaraffenlandes jenseits der Hecke zu überzeugen. Sie sollen ihm helfen, sein Versprechen zu halten. Doch R.J. hat seine Rechnung ohne das "Familienoberhaupt" Verne gemacht - und ohne sein Gewissen...

Das rasant geschnittene und mit (zu) vielen technischen und gestalterischen Spielereien angereicherte Tierspektakel basiert auf einem beliebten Comic-Strip aus den 90ern. Darin werfen zwei ungleiche Freunde, ein Waschbär und eine Schildkröte eben, einen heimlichen Blick durch die Hecke auf das Leben in der Konsumwelt. Eine Ausgangslage, die viel Raum für bissigem Humor und gesellschaftskritischen Spott lässt.

Leider ist beides in "Over the Hedge" spärlich gesät. Die Macher von DreamWorks setzen vielmehr auf Slapstick, knackiger Dialogwitz oder gar Gesellschaftskritik blitzen nur ab und an kurz auf. Darüber hinaus schaffen es die Sprecher nicht, ihren Alter Egos eine spezielle Note zu verleihen. Einzige Ausnahme: Steve CarellThe 40 Year Old Virgin»), der dem quirligen Eichhörnchen Hammy die Stimme leiht. Für den erwachsenen Zuschauer, der sich vor allem von den Produktionen aus dem Hause Pixar anspruchsvolleres Animationskino gewohnt ist, bietet "Ab durch die Hecke" zu wenig. Als Familienfilm eignet er sich hingegen ohne Zweifel.

23.06.2021

3.5

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Kommentare

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bengren

vor 17 Jahren

einfach genial! muss man gesehen haben!!


martinal

vor 17 Jahren

Um ehrlich zu sein: Ich habe es nicht länger als 40 Minuten ausgehalten, so langweilig war es. Die eine Szene wäre vielleicht noch lustig - hätte man sie nicht mindestens fünf Mal als neue Handlung wiederholt.

Fazit: Besser "Madagascar" auf DVD besorgen!


geisterherz

vor 17 Jahren

War mit zwei Freunden da die das unbedingt sehen wollten. Ist alles wirklich schön gemacht aber ansonsten fand ich den Film nicht so toll...


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