Comme t'y es belle! Belgien, Frankreich, Luxemburg, Grossbritannien 2006 – 85min.

Filmkritik

Teenie-Komödie für Erwachsene

Filmkritik: Stephan Sigg

Nach dem Hype um "Sex & the City" haben viele TV-Serien und Filme versucht, die gleiche Thematik auf andere Weise an die Frau zu bringen. Meistens ging es in die Hose. So auch bei "Comme t'y es belle" - einer unspektakulären Variante aus Frankreich.

Willkommen in der grell-bunten Welt von Isa, Alice, Lea und Nina - vier miteinander verwandte Frauen im Alter zwischen 20 und 35. Alle vier stehen mitten im Leben und erleben jeden Tag aufs Neue, wie turbulent der Alltag sein kann: Ob sich ein Steuerprüfer ankündigt oder das Auto abgeschleppt wird - irgendwie schaffen sie es immer, sich aus der Affäre zu ziehen. Im Notfall halt mit den Waffen einer Frau. Und wenn gar nichts mehr hilft, greift frau halt zu unkonventionellen Methoden - wie die geschiedene Isa (Michèle Laroque), die ihre schwarz arbeitende marokanische Haushälterin kurzerhand heiraten will, um ihr eine Aufenthaltsbewilligung zu verschaffen.

In Sachen locker-turbulenter Sommerkomödien sind die Franzosen eigentlich Weltmeister. Man erinnere sich an "Crustacés et coquillages". Da wird geliebt, gestritten und die wildesten Dinge angestellt. So etwas in der Art wünscht man sich auch bei "Comme t'y es belle". Nur leider ist diese Komödie mit zu vielen Themen und Protagonistinnen gefüllt, so dass der Film von Anfang bis zum Schluss nur an der Oberfläche bleibt.

Diesen Eindruck bekräftigen die vielen dialogfreien Sequenzen, wo zu schneller Pop-Musik die Geschichten in Videoclip-Technik weitererzählt werden. Schade. Doch Regiesseurin Lisa Azuelos hat daraus nur eine mehr oder weniger bedeutungslose Kulisse gemacht, in der überdrehte Frauen so frech wie "Sex and the City" sein wollen. Im Gegensatz zum US-Vorbild bleibt es beim Versuch.

Und sowieso: "Sex and the City" auf Französisch hat es schon gegeben mit der gelungeneren Variante "Tout pour plaire". "Comment t'y es belle" wirkt dagegen trotz seiner Grelle farblos und uninspiriert. Weniger wäre mehr gewesen.

10.11.2020

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