Die wilden Hühner Deutschland 2005 – 106min.

Filmkritik

Panik in der Girls-Clique

Filmkritik: Dominique Zahnd

Hühner liegen schwer im Trend: Erst treibt der animierte «Chicken Little» im Kino sein Unwesen, jetzt folgt eine verschworene Gruppe kleiner Mädels nach. Ihr Name? «Die wilden Hühner».

Der Ort des Geschehens: Weit im Norden Deutschlands, am Rande einer Grossstadt. Hier treiben «Die Wilden Hühner» ihr Unwesen, fünf unzertrennliche Mädchen zwischen 11 und 12, die jede Menge Lust auf Abenteuer verspüren. Die Freundinnen Melanie (Paula Riemann), Trude (Zsa Zsa Inci Bürkle), Frieda (Lucie Hollmann) und Sprotte (Michelle von Treuberg) gehen alle zusammen in die fünfte Klasse und stehen auf die üblichen Sachen, die Teenagern so gefallen - Robbie Williams, italienisches Essen oder soziales Engagement.

Was die Clique allerdings gehörig nervt, sind Jungs! Ganz im speziellen «Die Pygmäen», eine gleichaltrige Bande von Boys aus ihrer Klasse, bestehend aus Torte (Martin Kurz), Steve (Philip Wiegratz), Willi (Vincent Redetzki) und ihrem Anführer Fred (Jeremy Mockridge). Eines Morgens wird plötzlich Alarm geschlagen: Es droht Lebensgefahr! Sprottes Oma will ihre Hennen, die heiss geliebten Maskottchen der Girls, schlachten! Und das zu verhindern ist gar nicht so einfach: Jetzt brauchen «Die Wilden Hühner» ausnahmsweise Unterstützung von den «Pygmäen».

Für kleine Jungs gibt es massig coole Bücher zu kaufen. Aber für kleine Mädchen? Fehlanzeige. Die fünf Bände um die Abenteuer der «wilden Hühner» sind da eine löbliche Ausnahme. Darum wundert es auch kaum, dass von den ansprechend geschriebenen Büchern der Hamburger Autorin Cornelia Funke inzwischen mehr als 1,6 Millionen Exemplare verkauft wurden. Doch dem nicht genug: Funke wird in ihrem Heimatland mittlerweile gar als Deutschlands Antwort auf Joanne K. RowlingHarry Potter») gehandelt. Das ist natürlich Blödsinn. Es trifft hingegen zu, dass ihre Geschichten vor allem durch ihre Vielschichtigkeit bestechen - dass erkennend, wurde ihr venezianischer Action-Epos «Herr der Diebe» mittlerweile sogar in 23 Sprachen übersetzt.

Wer so viel Erfolg auf dem Buchmarkt hat, dessen Werke werden schnell für die Leinwand adaptiert. «Herr der Diebe» startete Anfang Januar, entpuppte sich allerdings als Flop. «Die wilden Hühner» könnte es besser ergehen. Die Umsetzung des Stoffes ist geglückt: Die amüsante Story der herzigen Gang lässt den Zuschauer schmunzeln - und mit Themen wie Freundschaft, Solidarität, Weltverbesserungsbegehren und Schwärmerei wird versucht, dem Film sogar eine Spur von Tiefe zu verleihen. Weil die Inszenierung sympathisch und liebenswert rüberkommt, gerät der Besuch bei dieser verrückten Mädels-Clique zu einem kurzweiligen Vergnügen. Alles ganz nett - und das reicht manchmal ja auch.

25.11.2020

3.5

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Kommentare

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skatie

vor 16 Jahren

Ich finde ihn super cool und hoffe es gibt auch noch eine Drei!


karsten80

vor 18 Jahren

habe mehr erwartet...


Gelöschter Nutzer

vor 18 Jahren

Film nicht schlecht, aber gab schon besser Animationsfilme


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