Die Vergessenen USA 2004 – 96min.

Filmkritik

Thriller ohne Thrill

Filmkritik: Jürg Tschirren

In "The Forgotten" trauert Julianne Moore um einen Sohn, den es vielleicht gar nie gegeben hat. Was als hinreichend spannender Psycho-Thriller beginnt, entwickelt sich unter der Regie von Joseph Ruben zu einer unterdurchschnittlichen Science-Fiction Geschichte ohne Dramatik und Logik - die es besser nie gegeben hätte.

Die Prämisse klingt spannend: Telly Paretta (Julianne Moore) trauert um ihren achtjährigen Sohn Sam, der bei einem mysteriösen Flugzeugabsturz ums Leben kam. Jeden Tag schaut sie sich Fotos des blonden Jungen an, Videobänder, Zeitungsausschnitte. Ihr Mann Jim steht ihr bei, doch nach Trauer sieht sein Gesicht nicht aus.

Als eines Tages die Fotos verschwunden sind und die Videobänder gelöscht, erfährt Telly von ihrem Therapeuten Dr. Munce (Gary Sinise), dass nie Fotos und Videos von Sam da gewesen seien. Auch einen Jungen namens Sam habe es nie gegeben, denn Telly leidet laut Munce unter Wahnvorstellungen und selbst fabrizierten Erinnerungen.

Doch die Mutter findet in Ash Correll (Dominic West) einen Vater, der sich auch an eine Tochter erinnert, von der es heisst, sie sei nur eingebildet. Auf der Suche nach ihren Kindern irren die beiden fortan durch einen grösstenteils sinnfreien und spannungslosen Film. Dafür herrscht an sentimentalem Kitsch kein Mangel. In zahllosen Rückblenden sieht man den kleinen Sam ins Flugzeug steigen und der von Mutterglück beinahe zerberstenden Telly derart zuckersüss Abschied winken, dass man sich wünscht, der Balg wäre tatsächlich nur Fiktion

In anderen Szenen murmeln mysteriöse Gestalten etwas von Ausserirdischen, Verschwörungen und Dingen, in die man sich besser nicht einmischt. Das kennt man aus den "X-Files", doch da rettete der Humor der Serie noch die abstrusesten Storys. "The Forgotten" dagegen ist leider nicht mehr als ein Thriller ohne Thrill und ein B-Movie ohne Charme.

19.02.2021

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Kommentare

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vor 16 Jahren

der film war nicht mega! aber julianne moor macht jeden film klasse!


tuvock

vor 19 Jahren

Gefallen hat mir auch das der Film einige dunkle, düstere und mystische Farben, also Grau und Blautöne als Hauptfarbe in dem Film gehabt hat, also er war nicht so bunt wie ein Bonbonpapier, wie andere Filme.


Ehrliche spannende 93 von 100


ntl

vor 19 Jahren

Kann mich hier Oliver nur anschliessen! Die Story ist zusammenhangslos, einfältig und naiv! Ein bischen NSA, ein bischen Aliens, eine soziale Polizistin und ein Terminator abklatsch! Eine gute Ausgangslage wurde in den ersten 30Minuten geschaffen, dannach kam jedoch nur noch tiletantischer Blödsinn! Mit der Person Telly hätte man viel mehr machen können und nicht das billigste mit Auserirdischen...!! Der Film erinnerte mich stark an das Debakel von "Signs"!!! Leider gehört nun auch The Forgotten in meine persönlichen Top5 der schlechtesten Filme aller Zeiten!Mehr anzeigen


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